Nur zwei Prozent der Deutschen leben gesund

von Redaktion

Die Deutschen sitzen im Schnitt 10 Stunden am Tag.

Berlin – Es ist ein verheerendes Ergebnis: Nur zwei Prozent der Menschen in Deutschland leben einer neuen Erhebung zufolge gesund. Zu einem ungesunden Lebensstil gehören unter anderem lange Sitzzeiten, wie aus dem neuen Report der Deutschen Krankenversicherung (DKV) hervorgeht, der am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Hinzu kämen ungesunde Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum und Stress.

Ein Drittel der Menschen ernähre sich nach Definitionen der Weltgesundheitsorganisation gesund. Bei den über 66-Jährigen seien es 41 Prozent, bei den 18- bis 29-Jährigen lediglich 25 Prozent. Beim Alkoholkonsum erkennt der DKV-Report einen gegenteiligen Trend: 43 Prozent der jüngsten Gruppe verzichteten komplett auf Alkohol, in der ältesten Gruppe dagegen 21 Prozent.

Bewegungsmangel bleibt den Daten zufolge ein großes Problem. Zwar erreichten rund 68 Prozent der Befragten die Bewegungsempfehlungen von etwa 150 Minuten pro Woche. Fast jeder Fünfte bewege sich allerdings gar nicht länger als zehn Minuten am Stück. „Bewegung ist ein Lebensmittel“, sagte der Sportwissenschaftler Ingo Froböse mit Verweis auf die Zahlen.

Die Deutschen sitzen der Krankenkassen-Erhebung zufolge inzwischen zehn Stunden am Tag. Das sei ein Plus von zwei Stunden in den vergangenen zehn Jahren. Das sei gefährlich für die Gesundheit und „biologisch unterfordernd“, so Froböse. Dadurch werde das Gesundheitssystem zusätzlich belastet. In der Versorgung von Krankheiten sei Deutschland gut, in der Vorbeugung hingegen nicht, mahnte der Wissenschaftler.

Ein weiteres Gesundheitsrisiko ist ein erhöhtes Stresslevel. Hier seien besonders die 30- bis 45-Jährigen gefährdet. Nur 14 Prozent aus dieser Gruppe erreichten die empfohlenen Ziele. Ein gesundes Stressverhalten liegt dem Report zufolge dann vor, wenn die Befragten wirksame Strategien zur Stressbewältigung einsetzen, etwa Sport, Lesen und Entspannungstechniken. Zugleich sollte das empfundene Stressniveau subjektiv als gering eingeschätzt werden. Über alle Altersgruppen hinweg traf dies auf jeden fünften Befragten zu.

In allen erhobenen Bereichen sind die Zahlen im Vergleich zum Jahr 2023 gesunken. Vor zwei Jahren erreichten mit 41 Prozent noch 7 Prozent mehr die Ernährungsziele.

Für den Report befragte ein Marktforschungsinstitut für die DKV im Februar und März rund 2.800 Menschen, erstmals zur Hälfte telefonisch und zur Hälfte online.

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