Am besten lassen sich die Perseiden auf dem Land beobachten, weil es dunkler ist. © Peter Komka
Heidelberg/Offenbach – Ein kosmisches Spektakel über Bayern: Der Sternschnuppen-Strom der Perseiden erreicht in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch seinen Höhepunkt. „Die Perseiden sind einer der beeindruckendsten Meteorströme des Jahres“, erklärt Dr. Viktoria Zekoll, Astrophysikerin an der Volkssternwarte München. „In klaren Nächten, wie wir sie jetzt haben, kann man bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde sehen.“ Bester Beobachtungszeitraum? „Zwischen 22 und 4 Uhr morgens*, so Zekoll.
Ihr Tipp: „Raus aus der Stadt und ab aufs Land. Fahren Sie raus an den Ammer- oder Starnberger See und suchen Sie sich eine freie Fläche. Picknickdecke und etwas zu trinken einpacken, hinlegen und den Augen zehn Minuten geben, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.“ Und schon steht dem galaktischen Wunschkonzert nichts mehr im Wege, denn schließlich darf man sich bei jeder Sternschnuppe etwas wünschen. Laut DWD-Prognosen vom Sonntag wird es im Verlauf der Nacht maximal auf 13 und 20 Grad abkühlen.
Es wird allerdings einen Störfaktor in der Nacht geben: das helle Licht des noch fast vollen Mondes. Laut Sternwarte steht der Trabant aktuell ungünstig und steigt zusammen mit dem Bereich, von dem die Perseiden aus auf die Erde zukommen, im Laufe der Nacht immer höher. „Die Perseiden werden aber trotzdem noch ein beeindruckendes Schauspiel sein“, sagt Viktoria Zekoll.
Die Perseiden haben einen gemeinsamen Ursprung, den Komet 109 P/Swift-Tuttle. Die Erde kreuzt ihn auf ihrer Bahn um die Sonne und trifft dabei auf die von ihm verstreuten Teile. „Jede einzelne Sternschnuppe ist in Wirklichkeit ein Staubteilchen, das in dem Falle mit relativ großen Geschwindigkeiten auf die Erde trifft“, erläutert Carolin Liefke, stellvertretende Leiterin des Hauses der Astronomie in Heidelberg. „Wir reden über so was wie 30, 35 Kilometer pro Sekunde.“
Wenn ein Staubteilchen auf die Erdatmosphäre trifft, erzeuge es mit den Luftmolekülen Reibung, sagt die Physikerin. Grob kann das so erklärt werden: Die Luft entlang dieses kleinen Schlauches, durch das das Staubteilchen flitzt, werde aufgeheizt und fange an zu leuchten. „Das ist das, was wir als Sternschnuppe sehen.“ Üblicherweise bleibe von den verglühenden Staubteilchen am Ende nichts übrig.
Durch diese Spur von Staubteilchen läuft die Erde jedes Jahr von Ende Juli bis Ende August, 2025 erreicht das Maximum der Perseiden die Erde am Abend des 12. August.
Der Komet selbst kommt nur alle 133 Jahre auf seiner Umlaufbahn wieder in unsere Region. Der Name Perseiden gehe auf den Eindruck zurück, dass die Sternschnuppen aus dem Sternbild Perseus fallen, erläutert Liefke. Perseus ist ein mythologischer Held aus der griechischen Antike. CJM, DPA