Tallahassee – Im laufenden Jahr sind in den USA bisher 29 Menschen hingerichtet worden. Zehn Todesurteile wurden in Florida vollstreckt. Wie das US-amerikanische Todesstrafen-Informationszentrum berichtet, sind das mehr als jemals zuvor in der modernen Geschichte des Bundesstaates. Für den 28. August ist eine weitere Exekution vorgesehen. Die Zunahme der Hinrichtungen fällt in die Amtszeit des republikanischen Gouverneurs Ron DeSantis, der US-Präsident Donald Trump nahesteht.
Es gebe Verbrechen, die „so furchtbar sind, dass die Todesstrafe die einzig angebrachte Strafe ist“, sagte DeSantis. 2023 hatte er ein Gesetz unterzeichnet, wonach Geschworene Todesurteile nicht einstimmig fällen müssen, wie es in den meisten Staaten Vorschrift ist. In Florida genügen nun acht von zwölf Stimmen.
Die bisher letzte Hinrichtung wurde am Dienstag im „Florida State“-Gefängnis in Raiford vollstreckt. Der getötete Kayle Bates (67) hatte 1982 eine Frau namens Janet Renee White entführt und ermordet. Wie ein örtlicher Fernsehsender berichtete, lehnte das Oberste Gericht der USA einen letzten Berufungsantrag Stunden vor der Hinrichtung ab. Verteidiger hätten unter anderem auf „organische Hirnschäden“ bei Bates hingewiesen.
165 US-Veteranen hatten sich vor der Hinrichtung in einem offenen Brief an DeSantis gewandt. Bates war bereits der sechste ehemalige US-Soldat mit einem Kriegseinsatz, den der Gouverneur hat hinrichten lassen. Einen Veteranen hinzurichten, der „im Krieg gebrochen“ wurde, sei nicht gerecht, hieß es in dem Schreiben.