Auf Abwegen im Gewerbegebiet: Elch Emil. © Internet
Elch Emil durchschwimmt die Donau. © oe24TV
Durch die Straßen in einem Wiener Vorort trabt Elch Emil. © Internet
Wien – Eigentlich streifen Elche durch moorige Wälder und durchschwimmen einsame Seen – doch Emil ist anders: Der junge Elch, der sich aus Polen über Tschechien auf eine Sommerreise nach Österreich aufgemacht hat, versetzt gerade die Alpenrepublik in Aufregung. Nachdem Emil, wie das Sommerloch-Tier in den Medien genannt wird, erst einige Tage durch Niederösterreich gestreift ist und zahlreiche Handy-Filmer in Verzückung versetzt hat, scheint sich das stattliche Tier nun langsam der Metropole zu nähern. Der Österreichische Rundfunk (ORF) ist sich sicher, dass der Elch es bereits an die Wiener Stadtgrenze geschafft hat. „Der Wildtierservice der Stadt bereitet sich auf den Elch vor“, so der ORF.
Zunächst war Emil, von dem in Internet auch Fotos aus Gewerbegebieten und Siedlungen zu sehen sind, von Mistelbach über Mollmannsdorf in Richtung Kornneuburg gewandert. Man erspähte ihn beim Durchschwimmen der Donau, dann querte er einen Golfplatz; auch am Bahnhof Bisamberg wurde das Tier mit dem samtenen Geweih gesichtet. Der Wildtierservice Wien appellierte an die Menschen, das Tier in Ruhe zu lassen. „Der Elch ist in einer Ausnahmesituation, er befindet sich in Panik und weiß nicht, wohin er flüchten soll“, sagte der Leiter der Einrichtung, Günther Annerl, zum ORF. Ziel sei es, dass das Tier von selbst wieder in seinen ursprünglichen Lebensraum zurückkehrt.
Aber noch schaut es nicht danach aus. Die Polizei hat Emil auf dem Schirm und bittet die Bevölkerung, von Verfolgungen abzusehen. „Solche Handlungen können für das Tier und die beteiligten Menschen gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen. Bitte respektiert die Natur – Emil möchte einfach nur leben und, wie es scheint, ein wenig Sightseeing machen“, schreibt die Polizei Niederösterreich auf Facebook. Die Polizei jedenfalls hält der vierbeinige Gast auf Trab. Als das gut zwei Meter große Tier sich bei Kornneuburg als „Geistergeher“ der Autobahn A22 näherte, errichteten die Beamten eine „Elch-Sperre“. „Er ist unglaublich süß“, schreibt ein Mann auf Facebook, der den Elch am Garten seiner Schwiegermutter in Kornneuburg vorbeiziehen sah. Österreich verfolgt mit Spannung Emils Spuren. Es muss sich ja nicht gleich das Sprichwort bewahrheiten: „Ich glaub, mich knutscht ein Elch.“CM