Riesen-Eisberg in mehrere Teile zerbrochen

von Redaktion

Ausgehölt ist der Eisberg. © Richard Sidey/dpa

London – Er war einmal der größte Eisberg der Welt – und könnte sich nun bald in den Weiten des Ozeans aufgelöst haben. Mit rund 4000 Quadratkilometern war der Eisberg mit der nüchternen Bezeichnung A23a ursprünglich rund viereinhalbmal so groß wie Berlin. Das Polarforschungsinstitut British Antarctic Survey behält den Eisriesen seit Jahren im Blick – und teilte jetzt auf der Online-Plattform Bluesky mit: „Eisberg A23a befindet sich nördlich von Südgeorgien und hat sich übers Wochenende in mehrere große Teile aufgespalten.“

„Der Eisberg bricht rapide auseinander und verliert riesige Brocken, die selbst als große Eisberge bezeichnet werden“, ergänzt Andrew Meijers, Eisberg-Experte bei der britischen Organisation, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur – man zähle bereits bis A23f. Mit dem bevorstehenden Frühling auf der Südhalbkugel werde der Eisberg wohl bald schon in zu kleine Teile zerfallen, um noch weiter verfolgt werden zu können.

Der Ursprungskoloss A23a sei auf 1700 Quadratkilometer geschrumpft. „Er hat die ,Größter Eisberg‘-Krone an D15A verloren, der mit rund 3000 Quadratkilometern etwa doppelt so groß ist“, erzählt Meijers über einen Eisberg in der Nähe einer australischen Forschungsstation.

A23a sei „zwar immer noch der zweitgrößte Eisberg, aber ich gehe davon aus, dass sich dies in den kommenden Wochen rasch ändern wird“, so der Meereisforscher. „Ich gehe davon aus, dass sich seine Zersplitterung beschleunigen wird – seit seiner Wanderung nördlich des Weddellmeeres Anfang 2024 schmilzt er immer schneller und befindet sich in Gewässern, deren Temperatur deutlich über dem Gefrierpunkt liegt.“ Mutmaßlich werde A23a wie zuletzt weiter gegen den Uhrzeigersinn einer Strömung rund um die Insel Südgeorgien im Südatlantik folgen und von dieser Richtung Nordosten getrieben.

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