Verdacht auf Demenz? Was nun wichtig ist

von Redaktion

Der Schlüssel hat sich ins Eierfach verirrt. © Hildenbrand/dpa

Düsseldorf – Im Gespräch den Faden verlieren, Namen und Termine vergessen oder den Autoschlüssel im Brotkasten finden: Das können Hinweise auf eine Demenz sein. Das sollte laut Alzheimer Forschung Initiative (AFI) beim Verdacht auf Demenz beachtet werden.

Schritt 1: Erste Anzeichen richtig deuten

Für eine Demenz spricht, wenn Altbekanntes zur Herausforderung wird. Zum Beispiel, wenn man Spielen oder Kochrezepten, die man gut kennt, auf einmal nicht mehr folgen kann, so die AFI. Betroffene neigen zudem dazu, Gegenstände an ungewöhnlichen Stellen zu verlegen. Auch starke Stimmungsschwankungen oder Persönlichkeitsveränderungen ohne erkennbaren Grund können laut AFI ein Anzeichen sein. Einige fühlen sich auch an unbekannten Orten unwohl.

Für altersbedingte Gedächtnisprobleme spricht eher, eine gewisse Zerstreutheit, zum Beispiel bei komplexen Aufgaben wie das Programmieren des Fernsehers. Auch ohne Demenz-Erkrankung kann es sein, dass ältere Menschen Namen oder Verabredungen kurzfristig vergessen oder verwechseln. Laut der AFI fallen sie einem dann aber später wieder ein.

Schritt 2: Symptome ärztlich abklären lassen

Erste Anlaufstelle, um Gedächtnisprobleme abzuklären, ist der Hausarzt, da er in der Regel die eigene Krankheitsgeschichte gut kennt. Er kann anschließend an einen Facharzt für Neurologie oder Psychiatrie überweisen oder an eine Gedächtnissprechstunde in einem Klinikum. Ein Familienmitglied oder eine andere nahestehende Person sollte zum Arzttermin mitgehen. Denn wie das Umfeld die Gedächtnisprobleme wahrnimmt, liefert wichtige zusätzliche Informationen für die ärztliche Diagnose.

Schritt 3: Eine passende Behandlung finden

Wenn die Diagnose feststeht, rüttelt das oft viel auf. Eine Heilung gibt es zwar nicht. Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf hinauszuzögern und besser mit den Beschwerden zu leben, allerdings schon. Etwa mithilfe von Medikamenten, sogenannter Antidementiva. Sie verzögern der AFI zufolge den Abbau eines Botenstoffs, der für die Signalübertragung zwischen Nervenzellen zuständig ist.

Antikörper können an ursächlichen Prozessen im Gehirn ansetzen und den Verlauf der Krankheit um einige Monate verlangsamen. Diese Behandlung kommt allerdings nur für einen kleinen Teil der Alzheimer-Patienten infrage. Da Betroffene oft zu Depressionen neigen, kommen auch Antidepressiva zum Einsatz. Geht die Demenz-Erkrankung mit Wutausbrüchen, Halluzinationen und Wahnvorstellungen einher, können Neuroleptika helfen.

Es gibt aber auch nicht medikamentöse Therapien. Dazu zählen der Deutschen Hirnstiftung zufolge Gedächtnistraining, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Verhaltenstherapie sowie Kunst- und Musiktherapien.

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