Elch Emil in einem Waldstück. © dpa
Wien – Wochenlang hat ein als Emil bekannt gewordener Elch in Österreich für Aufregung gesorgt – jetzt ist er weg. Am Montagmorgen wurde das Tier laut Behördenangaben betäubt und an die Grenze zu Deutschland und Tschechien verbracht. Ziel sei die Ansiedlung im tschechischen Nationalpark Sumava im Böhmerwald, wo bereits eine Elchpopulation lebt.
Bereits zuvor hatte das Bundesland Oberösterreich angekündigt, den „Kult-Elch“ betäuben und umsiedeln zu wollen. Das Land hatte eigens die Sonderkommission „Soko Elch“ eingerichtet. Auf Druck von Tierschützern, die mehrere Petitionen starteten, hatte man den Plan vorerst auf Eis gelegt. Nötig sei die Betäubung jedoch geworden, als Emil am Montag kurz nach fünf Uhr einer Autobahnauffahrt gefährlich nahe gekommen sei, hieß es von den Behörden. Ein Unfall hätte „Lebensgefahr für alle Beteiligten bedeutet“, so die zuständige Landespolitikerin Michaela Langer-Weninger. Der Elch, der von Polen bis vor die Tore Wiens gewandert war, sorgt in der Alpenrepublik seit Wochen für Aufsehen. In Sozialen Medien entstanden Gruppen, in denen sich Fans über Sichtungen austauschten und Fotos und Videos von Emil teilten. Kurzzeitig legte der Elch, der auf seiner Wanderschaft auch die Donau durchschwamm, den Bahnverkehr in Ostösterreich lahm. Unter seinen Fans ist die Hoffnung groß, dass Emil in Tschechien nun endlich ein Weibchen findet.