UN-Generalsekretär António Guterres. © Platt/AFP
Die nominierte Organisation Emergency Response Rooms hilft Menschen im Sudan. © AFP
Sieht sich als Friedens-Stifter: Donald Trump. © Martin/dpa
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj. © Lukatsky/dpa
Der verstorbene russische Oppositionsführer Alexej Nawalny und seine Frau Julia Nawalnaja. Nach seinem Tod setzt sie seinen Kampf für Demokratie fort. © Feldmann/dpa
Oslo – Wenn das norwegische Nobelkomitee am Freitag den Friedensnobelpreis verkündet, blickt die Welt gespannt nach Oslo. In diesem Jahr stehen 338 Persönlichkeiten und Organisationen auf der geheimen Liste der Nominierten. Auch wenn die Namen offiziell 50 Jahre unter Verschluss bleiben, zeichnen sich einige Favoriten ab, die weltweit für ihre Friedensbemühungen bekannt sind. Einige der oft genannten Favorit:innen sind offiziell nominiert; andere werden vor allem in Medien oder von Buchmachern hoch gehandelt. Das Nobelkomitee verfolgt Alfred Nobels Wunsch, den Preis an jene zu vergeben, die sich am meisten und besten für die „Verbrüderung der Völker“ eingesetzt haben. Das Nobelkomitee legt traditionell Wert auf nachhaltige, messbare Friedensarbeit und Einhaltung von Werten wie Meinungsfreiheit, Rechte von Minderheiten. Die Top-Kandidaten im Überblick:
Emergency Response Rooms (Sudan)
Diese Freiwilligenorganisation leistet lebensrettende Nothilfe im vom Bürgerkrieg erschütterten Sudan. Millionen Menschen sind dort auf der Flucht oder vom Hunger bedroht. Die Organisation wurde bereits mit dem Rafto-Menschenrechtspreis und dem Right Livelihood Award ausgezeichnet – ein starkes Signal für eine mögliche Nobelpreisvergabe. (Gewinnwahrscheinlichkeit laut verschiedener Buchmacher: 25 Prozent.)
Julia Nawalnaja
Die Witwe des in Haft verstorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny setzt dessen Kampf für Demokratie und Menschenrechte aus dem Exil fort. Ihre mutige Stimme gegen autoritäre Strukturen und Putin macht sie zur Symbolfigur für friedlichen Widerstand. (Gewinnwahrscheinlichkeit laut verschiedener Buchmacher: 40 Prozent.)
Wolodymyr Selenskyj
Der ukrainische Präsident wird für seine Führungsrolle im Verteidigungskampf gegen den russischen Angriffskrieg genannt. Trotz der militärischen Dimension wird sein diplomatisches Engagement für internationale Unterstützung gewürdigt. (Gewinnwahrscheinlichkeit laut verschiedener Buchmacher: 18,2 Prozent.)
Internationaler Strafgerichtshof
Der in Den Haag ansässige Gerichtshof verfolgt Kriegsverbrechen und Völkermord – auch gegen mächtige Politiker wie Wladimir Putin und Benjamin Netanjahu. Die Auszeichnung wäre ein starkes Zeichen für die Bedeutung des Völkerrechts. (Gewinnwahrscheinlichkeit laut verschiedener Buchmacher: 5-8 Prozent.)
UNRWA und Ärzte ohne Grenzen
Beide Organisationen leisten seit Jahrzehnten humanitäre Hilfe in Krisengebieten. UNRWA unterstützt palästinensische Flüchtlinge, während Ärzte ohne Grenzen medizinische Versorgung in Konfliktzonen sicherstellt. (Gewinnwahrscheinlichkeit laut verschiedener Buchmacher: 14/7 Prozent.)
UN-Generalsekretär António Guterres
Der scheidende UN-Generalsekretär wird für seine unermüdlichen Bemühungen um internationale Vermittlung und Stabilität genannt – trotz schwieriger globaler Rahmenbedingungen. (Gewinnwahrscheinlichkeit laut verschiedener Buchmacher: 12,5 Prozent.)
Donald Trump
Der US-Präsident sieht sich selbst als der Friedensstifter und brüstet sich damit, sieben Kriege beendet zu haben. Zwar wurde er von einigen Ländern wie Pakistan und Israel nominiert, doch seine tatsächlichen Chancen gelten als gering – nicht zuletzt wegen verpasster Fristen und umstrittener Erfolgsbilanz. (Gewinnwahrscheinlichkeit laut verschiedener Buchmacher: 14,3 Prozent.)