Ein Grund zum Lachen: Wer seine Freundschaften pflegt, ist gesünder und lebt länger. © Mauritius
Washington – „Meine Freunde halten mich jung.“ Das ist nicht nur so dahergesagt, sondern nun auch wissenschaftlich bewiesen. Eine neue Studie im Fachjournal „ScienceDirect“ belegt, dass enge soziale Bindungen Einfluss auf die Geschwindigkeit des Alterungsprozesses des Körpers haben können.
Forscher des „National Institute on Aging“ haben Daten von 2117 Erwachsenen um die 50 ausgewertet und die „kumulativen sozialen Vorteile“ ermittelt – also, wie tief Beziehungen waren, wie viel emotionale Unterstützung man bekam und wie stark man in die Gemeinschaft eingebunden war. Das Ergebnis: Wer gut vernetzt war und aktiv am sozialen Leben teilnahm, alterte langsamer auf Zellebene. Die DNA zeigte weniger typische Altersveränderungen, ihre Körper geringere Entzündungswerte. Für Luigi Ferrucci, Forschungsdirektor des Instituts, ist das Ergebnis ein Wendepunkt: „Künftig gehe es nicht mehr nur um Gene oder Medikamente, sondern auch um Lebensstil als Bremse des Alterns“.
Unser Alter lässt sich nicht nur in Jahren messen, sondern auch auf Zellebene – mit sogenannten epigenetischen Uhren. Diese messen biologische Veränderungen in der DNA, insbesondere sogenannte Methylierungen. Dabei handelt es sich um winzige chemische Markierungen, die sich im Laufe des Lebens an bestimmten Stellen der DNA anlagern. Sie steuern, wie aktiv bestimmte Gene sind – und verändern sich mit dem Alter.
Im Grunde bestätigte die Biologie, dass der Mensch von Kindheit an ein Herdentier ist. Wer sich dem sozialen Gefüge entzog, dessen Körper löste Alarm aus: Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin stiegen, das Immunsystem schwächte sich, und über die Jahre summierten sich die negativen Folgen. Interessant war auch: Menschen mit höherem Einkommen oder besserer Bildung alterten, biologisch gesehen, langsamer. Der Grund war simpel: Sicherheit und Stabilität schaffen Raum für stärkere Beziehungen und gesündere Lebensweisen. Für die Forscher sind Bindungen eine Form der Präventivmedizin. Freundschaften zu pflegen und den Kontakt zu wichtigen Menschen zu halten, hatte messbare Effekte auf den Körper: weniger Stress, weniger Entzündungen, bessere Zellreparatur. Das Fazit: Menschen, die einem Halt geben, machen nicht nur das Leben schöner, sie verlängern es auch.