Das Smaragdcollier von Kaiserin Marie-Louise © Louvre
Die Krone von Kaiserin Eugénie.
Die Galerie D‘Apollon. Hier stehen die Schmuckvitrinen. © Sakutin/dpa
Über diese Hebebühne kamen die Räuber als Bauarbeiter ins Museum. © DIMITAR DILKOFF/AFP
Paris – Bei einem filmreifen Raubüberfall auf das weltberühmte Louvre-Museum in Paris haben unbekannte Täter gestern Morgen Schmuck in „unschätzbarem Wert“ erbeutet. Die Räuber parkten einen Lkw mit Hebebühne an der Seite des Museums und ließen sich damit hochhieven. Mit Motorsägen drangen sie in den Louvre ein. Dort erbeuteten sie den wertvollen Schmuck aus Vitrinen und konnten danach flüchten. Nur vier Minuten brauchten die Täter für ihren Coup im Louvre.
Wie die Zeitung „Le Parisien“ unter Verweis auf die Ermittler berichtete, sollen die Diebe neun Stücke aus der Schmucksammlung Napoleons und der Kaiserin erbeutet haben, darunter eine Halskette, eine Brosche und ein Diadem. Eines der Schmuckstücke verloren die Diebe nach Angaben von Kulturministerin Rachida Dati auf der Flucht. Nach Informationen des „Parisien“ soll es sich dabei um die Krone der Kaiserin Eugénie, der Ehefrau von Napoleon III. Laut der Museums-Webseite ist diese mit 1354 Diamanten und 56 Smaragden besetzt. Ihr Zustand werde „im Moment untersucht“, erklärte das Kulturministerium.
Beim Einbruch in den Louvre hätten die Täter keine Gewalt angewendet, sagte Kulturministerin Dati dem Sender TF1. „Das sind Profis.“ Sie habe Aufnahmen der Videoüberwachung gesehen. „Sie greifen niemanden an, sie gehen ganz ruhig hinein. In vier Minuten zerstören sie Vitrinen, nehmen ihre Beute und verschwinden ohne jegliche Gewaltanwendung.“ Zunächst hatten die Behörden von einem Raubüberfall gesprochen, es handle sich aber um einen Einbruchsdiebstahl, sagte die Ministerin.
Am Abend wurde dann bekannt, dass die Polizei nach einer Gruppe aus insgesamt vier Dieben fahndet. Die vier Männer hätten während des Einbruchs Gesichtsmasken getragen und seien auf Motorrollern mit hoher PS-Zahl geflüchtet, sagte die leitende Staatsanwältin von Paris, Laure Beccuau.
Wie „Le Parisien“ berichtete, waren die Täter über eine an der zur Seine gelegene Gebäudeseite, wo gerade Bauarbeiten stattfinden, in die weltberühmte Apollon-Galerie im ersten Stockwerk des Louvre eingedrungen. Nachdem die Täter die Fenster wohl mit einem Trennschleifer zerstört hätten, seien mindestens zwei Männer ins Innere eingedrungen, während ein dritter draußen Wache gestanden hätte.