Christina Block mit ihrem Anwalt Ingo Bott. © Wendt/AFP
Hamburg – Ursprünglich sollte am Mittwoch auch der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes August Hanning als Zeuge gehört werden. Da sich der 79-Jährige aber auf sein Auskunftsverweigerungsrecht beruft, hat das Gericht seine Ladung rückgängig gemacht. Gegen Hanning wird wegen eines angeblichen Entführungsversuchs ermittelt, der bereits im November 2022 in Dänemark gescheitert sein soll.Im Prozess um die Entführung ihrer Kinder hat sich die Hamburger Unternehmerin Christina Block zu Einträgen in ihrem vom Gericht beschlagnahmten Tagebuch geäußert. Kurz vor der Entführung der Kinder hatte sie darin notiert: „Ich hoffe so sehr, dass es nun langsam losgeht.“ Als sie das Zitat vor Gericht verlas, versagte Block fast die Stimme. Sie erklärte, dass sie damals am Geburtstag ihres Sohnes in großer Sorge um ihre Kinder gewesen sei. Der Chef der israelischen Sicherheitsfirma, die später die Kinder entführt haben soll, habe ihr von einem Kinderpornografie-Verdacht gegen ihren Ex-Mann berichtet.
Sie habe gehofft, dass „die Polizei meine Kinder vielleicht endlich aus diesem mir jetzt sogar noch gefährlicheren Umfeld befreit“. Wie von ihr schon zu Prozessbeginn ausgeführt, hatte sie selbst das verdächtige Material gegen ihren Ex-Mann an die Polizei gegeben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen dieser Sache inzwischen wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung gegen Christina Block. Gegen den Vater der Kinder sei im Zusammenhang mit Kinderpornografie nie ermittelt worden.