Am Montag entdeckten die Ermittler in Remscheid ein weiteres Waffenversteck. © dpa
Waffen hängen an einer Wand in dem Keller.
Polizisten transportieren ein Maschinengewehr als Teil der gefundenen Waffen ab. © Pfeil/dpa
Waffen-„Museum“ im Keller: In Remscheid bei Wuppertal haben Polizisten ein großes Arsenal mutmaßlicher Kriegswaffen ausgehoben. © Polizei Wuppertal/dpa (3)
Wuppertal – Fast täglich werden neue Waffen entdeckt: In Remscheid haben Ermittler eines der größten illegalen Waffenlager Nordrhein-Westfalens entdeckt. Im Mittelpunkt steht der 59-jährige Konstantin I., gegen den die Staatsanwaltschaft Wuppertal wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und gewerbsmäßigen Waffenhandels ermittelt. Der Mann soll gemeinsam mit zwei Komplizen über Jahre hinweg ein weit verzweigtes Waffenarsenal angelegt und mutmaßlich international mit Kriegswaffen gehandelt haben.
Die Ermittlungen begannen bereits im Frühjahr 2024, nachdem Hinweise auf illegalen Waffen- und Drogenhandel in einem Kiosk in Remscheid eingegangen waren. Durch verdeckte Ermittlungen gelang es den Behörden, erste scharfe Waffen zu erwerben. Diese Käufe führten schließlich zu einem groß angelegten Zugriff Ende Oktober 2025. Rund 200 Einsatzkräfte, darunter Spezialeinheiten, durchsuchten zeitgleich ein Wohn- und Werkstattgebäude an der Elberfelder Straße in Remscheid. Konstantin I. wurde während einer Fahrt aus Polen auf der Autobahn festgenommen.
Im Keller seines Hauses stießen die Ermittler zunächst auf ein umfangreiches Arsenal mit zahlreichen Waffen und Munition, das nach Polizeiangaben auf einer Pressekonferenz einem „privaten Museum“ ähnelte. Unter den Funden befanden sich Sturmgewehre, Maschinenpistolen, Handgranaten, Panzerfäuste, Minen und Sprengmittel – vielfach aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Insgesamt wurden mehr als 320 Langwaffen, 51 Kurzwaffen und dutzende explosive Gegenstände sichergestellt. In den folgenden Tagen entdeckten die Ermittler zwei weitere, sorgfältig verborgene Räume im Keller, die hinter massiven Türen und Wänden versteckt waren.
Am Montag wurde schließlich ein weiteres Geheimversteck aufgedeckt, nachdem der Hauptbeschuldigte selbst in den Vernehmungen darauf hingewiesen hatte. Der Raum befand sich hinter einer Vitrine im Keller desselben Hauses. Gestern entdeckten die Ermittler ein weiteres Versteck mit mehreren tausend Schuss Munition. Die Patronen waren in einem Hohlraum im Türrahmen versteckt.
Nach bisherigen Erkenntnissen war der Waffenbesitz nicht politisch motiviert. Zwar wurden auch Uniformen und militärhistorische Gegenstände aus der NS-Zeit entdeckt, doch gehen die Behörden derzeit davon aus, dass die Waffen vor allem weiterverkauft werden sollten.