Hamburg – Schreie und Wimmern eines Kindes, schweres Atmen und Männerstimmen: Im Prozess um die Entführung zweier Block-Kinder hat das Landgericht Hamburg Aufzeichnungen eines Alarmknopfes abgespielt. Diesen trug der Sohn von Christina Block bei der Entführung in der Silvesternacht 2023/2024 und hatte ihn aktiviert.
Als die neun Audiodateien am 22. Verhandlungstag insgesamt eine halbe Stunde lang abgespielt werden, ist es ganz still im Gerichtssaal. Die Angeklagte Christina Block und ihr Ex-Mann Stephan Hensel, die seit Jahren einen erbitterten Sorgerechtsstreit führen, hören mit gesenktem Kopf und offensichtlich großer Betroffenheit zu. Die Angst des Kindes ist spürbar.
Die Männer sprechen meist in einer fremden Sprache. Einmal ist zu hören, wie einer von ihnen sagt: „Back home to mama.“ Jemand berichtet später auf Deutsch mit Akzent: „Wir gehen zu deiner Mama.“ Eine Stimme ruft „No!“ (Nein).
Als die Audiodateien verstummen und die Richterin eine kurze Pause festlegt, schlägt Block die Hände vor ihr Gesicht. Anschließend sagt Blocks Verteidiger Ingo Bott: „Das sind erschütternde Aufnahmen.“ Er nehme seine Mandantin auch sehr erschüttert wahr.