DIese Traueranzeige für Marlene P. postete das Erasmus-Programm auf Instagram. © Erasmus/Instagram
Istanbul – Nach dem Tod der Hamburger Familie im Urlaub in Istanbul ziehen türkische Medien Parallelen zum Schicksal einer vor einem Jahr in Istanbul gestorbenen deutschen Erasmusstudentin. Der Tod der 21-Jährigen war zunächst auch mit einer Lebensmittelvergiftung erklärt worden, sagte der ihre Familie vertretende Anwalt Ekim Hakeri. Ein erst in diesem August erschienener forensischer Bericht sei jedoch zu dem Schluss gekommen, dass sie mutmaßlich durch Pestizide gegen Bettwanzen vergiftet wurde.
Die Staatsanwaltschaft habe diesbezüglich Ermittlungen aufgenommen. Marlene P. hatte für ihr Erasmusjahr im zweiten Stock eines Wohnhauses in Istanbul gelebt. Das Mittel zur Bekämpfung von Bettwanzen sei im ersten Stockwerk eingesetzt worden, habe sich in Gas verwandelt und im ganzen Gebäude ausgebreitet, heißt es in dem Bericht. Laut der „Hamburger Morgenpost“ war P. in der Nacht zum 2. November 2024 mit Erbrechen und Übelkeit aufgewacht. Ähnlich wie ihre Mitbewohner, die sich entschlossen, zum Arzt zu gehen. Doch Marlene P. lehnte offenbar ab. Als die Mitbewohner nach Hause kamen, sei es ihr noch schlechter gegangen. Die beiden riefen einen Krankenwagen. Kurze Zeit später starb die Studentin in einer Klinik.
Als Reaktion auf den Tod der Familie haben Behörden jetzt eine 24-Stunden-Überwachung für Betriebe angeordnet. Alle Unternehmen seien verpflichtet, Tag und Nacht Audio- und Videoaufnahmen zu machen und diese 30 Tage lang aufzubewahren, teilte das Gouverneursamt der Provinz Istanbul nach einem Treffen zu mehr „Lebensmittelsicherheit“ mit. . Zudem sollen etwa Straßenhändler vermehrt kontrolliert und Unternehmen im Bereich der Schädlingsbekämpfung überprüft werden.