Keks-Trend: Ein Hauch von Spekulatius

von Redaktion

Ein Karamellkeks wird zu einem Espresso gereicht. © dpa

Berlin/Düsseldorf – Was früher nur an dunkle Winternachmittage denken ließ, ist jetzt ein Ganzjahresaroma: der Karamellkeks. Meist einzeln verpackt liegt das kleine Gebäck in Cafés und Restaurants neben der Tasse – als korrespondierender Keks zum Kaffee. Oft handelt es sich dabei um den sogenannten Biscoff vom Branchenriesen Lotus, der früher „Speculoos“ hieß.

Den Karamellkeksgeschmack, der an Spekulatius erinnert, gibt es inzwischen auch im Brotaufstrich, in Eiscreme, Mousse, Kuchen. Viele sagen, diese Kekse schmeckten „nach Weihnachten“. Ist jetzt das ganze Jahr Christmas?

Auch in Friseursalons, die ein Getränk anbieten, wird Karamellkeks oft serviert. Es gibt nicht nur „Biscoff“, es gibt auch Marken wie „Caramellino“ oder „Karamellgebäck“ unter dem Label „Hellma“ oder „Stereo“.

Die Backwarenkette LeCrobag hat derzeit Croissants mit Biscoff-Füllung im Angebot, andere Systemgastronomen verkaufen Zimtschnecken mit Biscoff-Crumbles. Foodblogger hypen das Produkt mit Zucker und Zimt ohnehin – für allerhand kalorienreiche Dessert-Kreationen.

„Überall seh’ ich nur noch: Lotus-Kekse. Der belgische Karamellkeks“, sagt Produktentwickler Sebastian Lege in der ZDF-Sendung „Lege packt aus – Süße Supermarkt-Sünden“. Ständig begegne ihm auf Social Media dieser Biscoff. „Schreiend süß, schmeckt immer so ein bisschen nach Spekulatius.“ Lege baute den Keks dann nach: Mehl, Kandiszuckersirup, Palmfett, Zimt.

Die Welt der Kekse sei den Produzenten aber eben nicht genug – siehe etwa den Brotaufstrich als Alternative zu Nuss-Nougat-Creme oder Erdnussbutter. Leges Rat: „Hype hin, Hype her, so Karamellkeksbrotaufstrich sollte man nicht jeden Tag genießen.“

Ein Blick auf die Nährwerttabelle offenbart: Die „Karamell-Keks-Creme (creamy)“ von „Rewe Beste Wahl“ zum Beispiel hat knapp 590 Kalorien pro 100 Gramm. 39 Gramm sind Fett und 31 Gramm Zucker („Nutella“ zum Vergleich: 540 Kalorien pro 100 Gramm; 31 Gramm Fett, 56 Gramm Zucker).

Einige Mitbewerber der Aufstriche „Biscoff creamy“ oder „Biscoff crunchy“ nennen ihr Produkt auch „Spekulatiuscreme“. Jetzt wird es verwirrend. Ist „Biscoff“ jetzt das Gleiche wie Spekulatius – oder ist es das eben nicht?

Beim Unternehmen Lotus Bakeries wehrt man sich ein wenig: Nein, Biscoff-Kekse seien kein Spekulatius. „Zum einen handelt es sich nicht um ein saisonales Gebäck, sondern um ein Produkt, das ganzjährig im Handel erhältlich ist. Zum anderen unterscheidet sich der Geschmack deutlich von Spekulatius“, meint ein Sprecher am deutschen Sitz von Lotus in Düsseldorf. Der Biscoff habe eine eigene Rezeptur, die ihm die karamellige Note gebe.

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