Weihnachtsklassiker: Ente. © Dzinnik/Imago
Raclette wird immer beliebter. © Jürgens/IMAGO
Beliebt: Würstel und Kartoffelsalat. © Berheide/Imago
Berlin/Hamburg – Es weihnachtet sehr: Mit Beginn der Adventszeit stellt sich für viele ja auch die Frage nach der kulinarischen Planung der Feiertage. Und dabei gibt es viele Fallstricke: Wie bringt man die Geschmäcker von Alt und Jung, Fleischessern, Kulinarikbanausen und Vegetariern am besten auf einen Nenner?
Denn 45 Prozent lehnen Experimente an Weihnachten ab und wollen einfach nur so schlemmen wie immer. Nur knapp ein Viertel zeigt definitiv Lust, auch mal etwas Neues auszuprobieren. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Appinio unter 1000 Befragten ab 18 Jahren in Deutschland. Auftraggeber der Studie war die gemeinnützige Organisation MSC, die das Siegel für nachhaltig gefangenen Fisch vergibt.
Laut der abgefragten Planung steht ganz oben auf dem festlichen Menüplan vor allem Fleischiges: Rund 77 Prozent setzen, bezogen auf alle Feiertage, auf Fleisch. Wurde da genauer gefragt, zeigt sich: Geflügel führt die Hitliste mit 42 Prozent an, wobei die Ente von den meisten bevorzugt wird. Es folgen Rind- und Kalbsgerichte (41 Prozent) sowie Würstchen (40 Prozent).
Weitere aktuelle Umfragen zeichnen ein deutliches Bild davon, was Heiligabend und Co. auf den Tellern landet: Der unangefochtene Klassiker bleibt Kartoffelsalat mit Würstchen. Laut YouGov wählen 32 Prozent der Deutschen dieses einfache, aber traditionelle Gericht – besonders häufig an Heiligabend. Auch eine Statista-Erhebung bestätigt diesen Trend und kommt auf etwas über ein Drittel der Befragten, die Würstchen mit Kartoffelsalat servieren. Deutlich festlicher wird es an den Feiertagen. Gänsebraten landet je nach Studie bei rund 23-24 Prozent, Entenbraten bei 21-25 Prozent. Beide Geflügelgerichte gehören seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Weihnachtsspeisen und bleiben vor allem in Familien mit großer Festtafel verbreitet.
Gleichzeitig hat sich in den letzten Jahren ein moderner Favorit etabliert: Raclette. Mit 19-23 Prozent erreicht es inzwischen beinahe dieselbe Beliebtheit wie klassischer Braten. Besonders jüngere Haushalte bevorzugen das gesellige Essen, bei dem jeder sein eigenes Pfännchen zusammenstellt.
Während rund jeder Zehnte (9,7 Prozent) vegetarisch unterwegs ist und weitere 4,4 Prozent vegane Menüs auflegen, werden bei rund jedem Vierten (23 Prozent) Fisch und Meeresfrüchte serviert.
Was die Umfrage zum Festtagsessen aber auch ans Licht brachte: Trotz wachsender ökologischer Sensibilität spielt Nachhaltigkeit beim Weihnachtsessen für 58 Prozent der Befragten eine geringere Rolle als im restlichen Jahr. An Weihnachten überwiege der Genuss. Bei den Fischessern achtet nur rund ein Drittel (30 Prozent) beim Festtagsfisch besonders auf Nachhaltigkeit.
Was auch immer schließlich auf dem Teller landet: Experten raten bei der Menüplanung vor allem zu einem: Statt sich unter Druck zu setzen, alles perfekt zu machen, solle man Verantwortung mit allen Beteiligten teilen und nicht alles allein stemmen.