Der Blick in Epsteins Horror-Haus

von Redaktion

US-Repräsentantenhaus veröffentlicht Bilder aus dem Insel-Domizil des Sexualstraftäters

Hier fanden Männerrunden statt: das Wohnzimmer.

Zu der Villa gehört auch ein Swimming-Pool.

Das Anwesen besteht aus mehreren Gebäuden.

Das ehemalige Anwesen von Jeffrey Epstein auf der Privatinsel Little St. James in der Karibik. © Imago

Eines von mehreren Schlafzimmern in der Villa.

Gislaine Maxwell und Jeffrey Epstein lockten immer wieder junge Mädchen auf die Privatinsel. © Imago

In einem Raum entdeckten die Ermittler einen Behandlungsstuhl. An der Wand seltsame Männer-Masken. © Fotos:House Oversight Comittee

Washington – Diese Einblicke hatte bisher kaum jemand: Neue, bislang unveröffentlichte Fotos und Videos gewähren einen beklemmenden Blick in das Leben des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein auf seiner Privatinsel Little St. James. Der demokratische Abgeordnete Robert Garcia, ranghöchstes Mitglied im Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses, machte das Material öffentlich – als Teil der laufenden Untersuchung. „Diese neuen Bilder bieten einen erschreckenden Einblick in die Welt von Jeffrey Epstein und seiner Insel“, sagte der demokratische Abgeordnete Robert Garcia einer Mitteilung zufolge. „Wir veröffentlichen diese Fotos und Videos, um Transparenz in unseren Ermittlungen zu gewährleisten und ein vollständiges Bild von Epsteins grausamen Verbrechen zu zeichnen.“

Die Aufnahmen zeigen das Anwesen in einer Mischung aus tropischer Idylle und verstörenden Details. Neben Palmen, Pool und blauem Meer finden sich Innenräume, die Fragen aufwerfen: schlichte Schlafzimmer, ein Büro, ein Raum voller Masken männlicher Gesichter – und in der Mitte ein Zahnarztstuhl. Epsteins letzte Partnerin soll Zahnärztin gewesen sein, doch die Funktion dieses Zimmers ist bis heute ungeklärt. Auf einer Fototafel stehen Worte wie „Macht“, „Täuschung“, „Intrigen“ und „Politik“. Ein Festnetztelefon zeigt Kurzwahltasten mit Vornamen wie Darren, Mike, Larry.

Der Multimillionär Epstein hatte über Jahre einen Missbrauchsring betrieben, dem zahlreiche junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Die Generalstaatsanwältin der US-Jungferninseln, Denise George, beschreibt in früheren Aussagen die besondere Dynamik auf der Insel: „Vergessen Sie nicht, ihm gehört eine ganze Insel. Es war also keine Situation, in der ein Kind oder eine junge Frau einfach hätte weglaufen und zur nächsten Polizeistation rennen können.“ Ein mutmaßliches Opfer berichtete, Epstein habe sie eingesperrt und sie sei nur per Boot und Hubschrauber entkommen.

In den kommenden Tagen wollen die Ausschussmitglieder weitere Dokumente, Videos und Finanzunterlagen veröffentlichen. Sie versprechen eine schrittweise Offenlegung aller relevanten Dateien – in der Hoffnung, ein umfassenderes Bild über Epsteins Strukturen und Unterstützer zu erhalten.

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