King Kong & Außerirdische: Wahrsager liegen falsch

von Redaktion

Der Blick in die Kristallkugel war auch heuer vernebelt. © Kahnert/dpa

Roßdorf – King Kong bleibt im Verborgenen. Ein geklonter Tyrannosaurus rex ist ebenso wenig aufgetaucht wie Außerirdische als Kriegspartei in einem Weltkrieg. Und auch Jesus ist nicht zurückgekehrt. Eine Untersuchung der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) mit Sitz im südhessischen Roßdorf hat auch für 2025 ausgewertet, wo Wahrsager in der Welt falschlagen.

In einer „Hitliste des Absurden“ der GWUP finden sich neben einem Gorilla wie King Kong, der auf einer Insel entdeckt wird, weitere irre Prophezeiungen. Ein Angler hat Nessie am Haken, ein Schwein wird Politiker, eine unbekannte Insel erhebt sich aus dem Meer, Zeitreisen werden Realität oder Hieroglyphen weisen auf Kontakte mit Außerirdischen hin – diese Beispiele stehen im Jahresbericht der Gesellschaft. Nicht in der Hitliste: In mehreren Städten gibt es eine Invasion von Pinguinen! Das fleißigste Medium, ein Kanadier, komme auf sage und schreibe 1400 Vorhersagen, darunter King Kong und die Pinguine.

„Mit den Prognosen, die Wahrsager für 2025 aufgestellt haben, könnte man über Jahre Kinos füllen“, sagt der Psychologe Timur Sevincer von der Leuphana Universität in Lüneburg, der an der Untersuchung mitarbeitet. „Die Vorhersagen von Wahrsagern und Astrologen liefern auch 2025 keinen ernst zu nehmenden Hinweis auf hellseherische Fähigkeiten“, ergänzt der Wissenschaftsphilosoph und Leiter des wissenschaftlichen Zentrums der GWUP, Nikil Mukerji. Die GWUP will die Wissenschaft und wissenschaftliches Denken fördern und klar von Parawissenschaften abgrenzen.

Für ihren Jahresbericht haben die Skeptiker nach eigenen Angaben 2099 Prognosen aus 52 Quellen, wie Wahrsagern, Astrologen, spirituellen Beratern, Boulevard- und Onlinemedien sowie Social-Media-Plattformen ausgewertet. Mit einem KI-basierten Verfahren sind der GWUP zufolge die zehn bedeutendsten Ereignisse des Jahres klassifiziert worden. Darunter die Angriffe auf iranische Atomanlagen, der Tod von Papst Franziskus und die Wahl von Papst Leo XIV. Das Ergebnis: Kein selbst ernanntes Medium und kein Astrologe haben diese Schlüsselereignisse konkret vorhergesagt. Wenn, dann werde von einem Papstwechsel gesprochen oder von einem „großen Krieg im Nahen Osten“. Konkrete Orte oder Daten würden nicht genannt.

Das Ergebnis der Untersuchung in diesem Jahr ist der Gesellschaft zufolge, dass gut ein Viertel der Vorhersagen so vage waren, dass sie nicht sinnvoll geprüft werden konnten. Über die Hälfte seien schlicht falsch gewesen. Unter den übrigen seien Teiltreffer und erwartbare Entwicklungen. „Überraschende, präzise Volltreffer blieben auch diesmal die Ausnahme“, heißt es bei der GWUP. Viele Menschen glauben dennoch an hellseherische Fähigkeiten.

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