Neues Jahr, neues Glück!

von Redaktion

Darum gelten Kleeblatt, Kaminkehrer und Co. besonders zu Silvester als gute Omen

Doppeltes Glück: Ein Marienkäfer auf einem Kleeblatt.

Schweine gelten als Symbol des Wohlstands. © dpa (2)

Kaminkehrer als Glücksbringer: Laura Katherina Anneser erklärt, woher der Aberglaube kommt. © epd

München – Schwein, Kleeblatt, Marienkäfer, Hufeisen – und natürlich Kaminkehrer: Sie alle gelten als Glücksbringer und sind besonders zum Jahreswechsel gefragt. Die Ursprünge des Aberglaubens reichen teils tausende Jahre zurück.

Schwein gehabt: Bereits die alten Griechen opferten der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter Schweine, und die Germanen verehrten den Eber als heiliges Tier, das Wohlstand, Reichtum, Fruchtbarkeit und Stärke verkörperte. Der Ausdruck „Schwein gehabt“ stammt hingegen aus dem Mittelalter: Bei volkstümlichen Wettkämpfen erhielt der Letzte damals ein Schwein als Trostpreis. Da Schweine jedoch teuer verkauft werden konnten, erhielt der vermeintliche Verlierer damit ein Wertobjekt. Ein echtes Glücksschwein also.

Glücksbringer auf dem Dach: Kaminkehrer bringen Glück, so heißt es. Laura Katharina Anneser (26) vom Landesinnungsverband für das Bayerische Kaminkehrerhandwerk bekommt die Folgen dieses Aberglaubens zum Jahreswechsel oft am eigenen Leib zu spüren. Dann fragen die Kirchheimerin wieder viele: „Darf ich mal an Ihrem Knöpfle drehen?“

Der Kaminkehrer wird schon seit dem Mittelalter mit Glück verbunden. Damals standen besonders in Städten die Häuser sehr eng aneinander, sodass sich Feuer rasend schnell ausbreiten konnten. „Schornsteinfeger werden daher als Glücksbringer gesehen, weil sie den Ruß aus dem Kamin entfernt und damit den Brand vom Haus ferngehalten haben“, erklärte Kaminkehrerin Anneser dem Evangelischen Pressedienst.

Geschenk des Himmels: Auch der Aberglaube, dass Marienkäfer Glück bringen, stammt aus dem Mittelalter. Sie wurden als Geschenk der Jungfrau Maria angesehen – daher auch ihr Name – und galten als himmlische Boten, die die Ernte sicherten und Schädlinge vertilgten.

Der Siebenpunkt-Marienkäfer ist noch aus einem weiteren Grund ein Glücksbringer: Die Sieben gilt in vielen Kulturen als magische Zahl, die Erleuchtung und Vollkommenheit symbolisiert.

Vier Blätter zum Glück: Nach keltischer Tradition ist derjenige, der ein vierblättriges Kleeblatt findet, zum Glück bestimmt, denn jedes Blatt des Kleeblatts symbolisiert gute Omen für Glaube, Hoffnung, Liebe und Glück. Doch die vierblättrige Variante zu finden, ist gar nicht so einfach. Die geschätzte statistische Wahrscheinlichkeit, dass es beim ersten Versuch gelingt, liegt bei 10 000 zu 1.

Magisches Metall: Im Mittelalter konnte sich nicht jeder Bauer Hufeisen für seine Pferde leisten. Wer eins fand, galt deshalb als Glückspilz. Und wer sogar eins übrighatte, konnte es auch aufhängen: Hufeisen, die mit der Öffnung nach oben hingen, würden Glück auffangen, hieß es. Zudem glaubte man, dass das Eisen, aus dem Hufeisen geschlagen werden, böse Geister abwehrt.S. BELLIVEAU

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