Premiere der Luftfahrt: Flugzeug landet autonom

von Redaktion

Lebensrettende Technologie: Nachdem die Piloten bewusstlos wurden, landete ein automatisiertes System das Flugzeug.

Aspen – Tech-Wunder über Colorado: Beim Flug in 7000 Meter Höhe fiel plötzlich der Kabinendruck und ließ die Piloten ohnmächtig werden. Dennoch konnte die zweimotorige Turboprop-Maschine sicher landen – und zwar zum ersten Mal in der Luftfahrtgeschichte vollkommen automatisch.

Die Beechcraft Super King Air 200 war nach dem Start in Aspen gerade auf 23 000 Fuß Höhe geklettert, als es zum rapiden Druckverlust und folgenden Sauerstoffmangel im Cockpit kam. Mit den Piloten außer Gefecht übernahm das automatisierte Notlandesystem Garmin G3000 Autoland das Kommando. Dieses wurde für Extremszenarien wie diese entworfen. Es analysierte innerhalb von Sekunden Gelände, Wetter, Treibstoff, Flugzeugleistung und Landebahnlängen. Dann wählte das vom Avionik-Giganten Garmin entwickelte System den Rocky Mountain Metropolitan Airport bei Denver als optimalen Flughafen aus und informierte beim Anflug selbstständig den Tower. Die Notlandung funktionierte perfekt. Die Piloten, Crew und Passagiere blieben unverletzt.

Der Jet gehört zur Flotte der Charterfirma Buffalo River Aviation aus Arkansas. Dessen Betreiber stellte später in einem Pressestatement klar: Beide Piloten hatten vor der Landung wieder das Bewusstsein erlangt – entschieden sich aber bewusst für die Automatik-Landung. „In einer schnell eskalierenden, potenziell lebensgefährlichen Situation ist das die risikoärmste Lösung gewesen“.

Entwickelt wurde die autonome Notlande-Technik für die Cockpits der privaten und kommerziellen Luftfahrt. Sie ist seit 2019 zugelassen. Doch erst jetzt kam sie bei einem echten Notfall zum Einsatz.C. THIELE

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