Wirtschaftskolloquium Oberbayern

Stimmen der Wirtschaft bündeln

von Redaktion

Verbände und Vereine in der Wirtschaft vertreten jeweils ihre Mitglieder. Mit dem Wirtschaftskolloquium Oberbayern will man in der Region Rosenheim einen Schritt weiter gehen und die Kräfte durch Vernetzung bündeln.

Rosenheim/Traunstein – Gemeinsame Themen hat die Wirtschaft vom Fachkräftemangel über den Ausbau der Infrastruktur bis zur Digitalisierung genug. Bislang ist häufig jeder Verband und jeder Verein die Herausforderung separat angegangen. Von einem institutionalisierten Netzwerk zu profitieren und den Austausch zu fördern stand am Anfang des Wirtschaftskolloquiums Oberbayern, das künftig auch mit einer Stimme sprechen will.

Dabei fiel der Startschuss für den Zusammenschluss lange vor der offiziellen Unterzeichnung des „Memorandum of Understanding“ vor rund zwei Jahren, erinnern sich Gerd Maas, Vorsitzender des Verbands „Die Familienunternehmer“ in der Region Südostbayern, und Reinhold Frey, Vorstandsvorsitzender des Wirtschaftlichen Verbands der Stadt und des Landkreises Rosenheims. „Der persönliche Kontakt unter den Vorsitzenden der verschiedenen Verbände und Vereine und der daraus entstandene Austausch funktionierten sehr gut“, so Maas. „Irgendwann haben wir gesagt, wenn wir das jetzt nicht institutionalisieren, wann dann“, fügt Frey hinzu. Um das Netzwerk zu festigen und zwei bis dreimal im Jahr die Köpfe der Verbände an einen Tisch zu bekommen.

Angesprochen werden soll durch die Mitglieder des Wirtschaftskolloquiums (siehe Kasten) die gesamte Region 18 – auch wenn der Schwerpunkt im Raum Rosenheim liegt. „Wir sind offen für alle unabhängigen Verbände und Vereine. Einem Kirchturmdenken wollen wir entgegenwirken“, betont Frey. Die Unabhängigkeit sei wichtig, denn die Neutralität des Wikos solle gewahrt werden.

Doch nicht nur das Netzwerk steht im Vordergrund – auch das Ziel, an einem Strang ziehend mehr zu erreichen. „Ziel ist es, dass bei wichtigen Entscheidungen das Wirtschaftskolloquium ein Begriff ist und nach seiner Meinung gefragt wird“, wirft der Vorstandsvorsitzende einen Blick in die Zukunft. An dieser „Markenbildung“ werde gearbeitet – unter anderem mittels einer jährlichen Highlight-Veranstaltung mit prominentem Gastredner aus dem Bereich der Wirtschaft, wie bei Wacker-Vorstandsvorsitzendem Dr. Rudolf Staudigl. „Mit den Veranstaltungen wollen wir einen Beitrag zum öffentlichem Diskus leisten und das wirtschaftliche Verständnis fördern.“ Im vergangenen Jahr stand so das Thema Energie als Standortfaktor im Mittelpunkt. Politischer wurde es in diesem Jahr mit Wolfgang Clement.

Durch die Institutionalisierung des Austausches haben die Wirtschaftsverbände auch einen Schritt in Richtung Zukunft getan. Denn mit jedem Generationenwechsel geht auch ein Netzwerk „verloren“ beziehungsweise muss neu aufgebaut werden, so Maas und Frey. Durch einen festen Austausch soll diese Netzwerkarbeit erleichtert werden. Und dieses Jahr zeigt, dass der Zeitpunkt richtig gewählt war – denn bei vielen Mitgliedern der Vorsitz erst kürzlich gewechselt, oder der Generationenwechsel steht unmittelbar bevor. „Durch das Wiko haben wir eine Möglichkeit geschaffen, unmittelbar in das Netz der Kontakte eingeführt zu werden“, ist sich Maas sicher.

Ein nachhaltiges und stabiles Netzwerk im wirtschaftlichen Ehrenamt aufzubauen ist für Maas und Frey die Basis. Mit dabei sind neben den Mitgliedern auch viele Unterstützer unter der Schirmherrschaft von Staatsminister Dr. Marcel Huber. Künftig soll auch um die Highlight-Veranstaltungen herum mehr im Namen des Wiko organisiert werden. „Das ist jedoch auch eine Frage der Kapazität. Hier stecken wir noch in den Kinderschuhen“, betont Frey. „Wir müssen geduldig sein“, fügt Maas hinzu.

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