Azubi-Serie: Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen

Zwischen Headset und Routenplaner

von Redaktion

Aufträge annehmen und abwickeln, Probleme lösen, Routen planen, im Störfall schnell und richtig reagieren: Der Arbeitsalltag von Jennifer Knapek könnte kaum abwechslungsreicher sein. Die 20-Jährige macht eine Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen.

Rosenheim/Schechen – In der Dispositionsabteilung, dem „Herzstück“ des BTK-Standorts im Rosenheimer Gewerbegebiet Schwaig, geht es oft stressig zu. Das Telefon hört nicht mehr auf zu klingeln, eine E-Mail nach der anderen kommt an und dann wollen auch noch die neuesten Routen ausgearbeitet und die Aufträge abgewickelt werden. „Es gibt bestimmte Zeiten und Tage, da haben wir besonders viel zu tun“, weiß Jennifer Knapek aus Erfahrung. Die junge Frau aus Schechen hat erst vor wenigen Tagen ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und ist übernommen worden. Ihr Geheimrezept, in einem stressigen Arbeitsalltag zu bestehen, wenn es in der „Dispo“ mal wieder besonders rund geht, bringt sie schnell auf den Punkt: „Flexibel und aufgeschlossen sein und einen kühlen Kopf bewahren.“

Aufschlussreich: Tag mit Berufskraftfahrer

Immerhin bringen die rund 50 Disponenten täglich bis zu 570 Aufträge auf das nationale und internationale Fernstraßennetz. „Jeder macht zehn bis 20 Touren, aufgeteilt nach bestimmten Gebieten“, sagt die Nachwuchskollegin, die in den vergangenen drei Jahren im Rahmen ihrer Ausbildung hilfreiche und detaillierte Einblicke in das tägliche Geschäft der Logistik-Branche sammeln konnte.

Einer der Höhepunkte war es dabei, einen Berufskraftfahrer während einer gesamten Schicht zu begleiten. „Wenn man mal den Alltag auf der Straße aus dieser Sicht mitbekommt, ist das sehr hilfreich für uns.“ Auch die betriebseigene Zollabteilung und die Lagerhaltung durfte die Auszubildende kennenlernen. Daneben hatte sie an einem beziehungsweise an eineinhalb Tagen pro Woche Berufsschulunterricht in München.

„Jeder Tag ist anders, das macht meinen Beruf so abwechslungsreich“, sagt die junge Logistikerin. Obwohl sie weiß, dass die Branche hart umkämpft und der Preisdruck im internationalen Wettbewerb hoch wie nie ist, kann sie sich keinen anderen Job vorstellen. Auch deshalb, weil bei der BTK das Arbeitsklima passt. „Wir haben knapp 20 Azubis und ein wirklich tolles Verhältnis untereinander“, sagt sie. Auf Eigeninitiative hin sei es auch gelungen, außerbetrieblich ein paar gesellige Stunden zu verbringen, beispielsweise beim Lastertag spielen in Rosenheim. „Es sind einige gute Freundschaften entstanden“, schätzt die Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen das kollegiale Verhältnis auch außerhalb des Büros.

Jeden Tag den

Überblick bewahren

Auch die Kollegen helfen ihr immer gern, wenn es mal „brennt“, sagt Jennifer Knapek, die vor Beginn ihrer Ausbildung die Wirtschaftsschule in Bad Aibling erfolgreich absolviert hat und schließlich über einen Kontakt aus der Lehrerschaft auf die BTK als Ausbildungsbetrieb aufmerksam geworden ist. „Wer hier arbeitet, kommuniziert gerne und kann logisch denken“, sagt Franz Neuner, ausgebildeter Kaufmann für Spedition und Logistik mit Weiterbildung zum Verkehrsfachwirt, heute Speditionsleiter. Schließlich gelte es, jeden Tag den Überblick zu bewahren – über die Kontakte zwischen Partnerunternehmen, Auftraggebern, Fahrern und Kunden. „Hilfreich ist es, wenn man neben Englisch noch eine weitere Fremdsprache beherrscht“, hat Knapek einen Geheimtipp für all jene parat, die mit dem Gedanken spielen, eine ähnliche Ausbildung zu machen.

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