Wirtschaftsbarometer Rosenheim

Geschäftserwartungen hellen sich wieder auf

von Redaktion

Investitionsneigung leicht rückläufig – Zahl der Mitarbeiter soll häufig erhöht werden

Rosenheim – Die aktuellen Ergebnisse des Wirtschaftsbarometer Rosenheim für den Monat Juni belegen wieder verbesserte Geschäftsaussichten in der Region Rosenheim. Nachdem in der monatlichen Umfrage der Fakultät für Betriebswirtschaft an der Hochschule Rosenheim im vergangenen Monat noch eine eher pessimistische Lage (- 6,7) dokumentiert wurde, erreichte der aktuelle Saldo aus positiven und negativen Erwartungen + 11,6. Er ist damit nur geringfügig schwächer, als vor Jahresfrist. Damals lag er bei + 13,7. Die Einschätzungen entsprechen damit denen, die das ifo-Institut für Deutschland erhoben hat (+ 11,1).

Die Geschäftslage wird von den 54 teilnehmenden Unternehmen aus Handel, Baugewerbe, Dienstleistung und produzierendem Gewerbe unverändert sehr gut eingeschätzt. Am stärksten in der Umfrage vertreten ist der Bereich Dienstleistungen, gefolgt vom produzierenden Gewerbe. Der Saldo zur Geschäftslage erreichte im Juni einen Wert von +39,9. Im Vergleich zum Vormonat (+49,9) und zum Vorjahr (+41,2) stellt dieser sehr gute Wert aber dennoch einen spürbaren Rückgang dar.

Traditionell wird die Geschäftslage in Rosenheim besser eingeschätzt als es das ifo-Institut für Deutschland ermittelt. In diesem Monat liegen die vergleichbaren Werte für Deutschland seit Langem wieder etwas höher als in Rosenheim (+ 40,1).

Zum Quartalsende wurden die teilnehmenden Unternehmen der Stadt und des Landkreises Rosenheim auch wieder nach ihren Planungen in Bezug auf die Mitarbeiterzahl und die Höhe der Investitionen in den kommenden zwölf Monaten befragt. Während zu Jahresbeginn noch fast jedes dritte Unternehmen angab, die Mitarbeiteranzahl erhöhen zu wollen, fiel deren Anteil auf 26 Prozent. Allerdings reduzierte sich auch der Anteil der Unternehmen, die einen Personalabbau planen, leicht von sieben auf sechs Prozent.

Bei einer Betrachtung der Branchen zeigt sich, dass mit einem Anteil von 33 Prozent sowohl im Baugewerbe als auch im verarbeitenden Gewerbe der höchste Anteil an Unternehmen zu finden ist, der aufbauen möchte. Allerdings wollen in letzterer Branche auch elf Prozent die Zahl der Mitarbeiter reduzieren. Die teilnehmenden Unternehmen im Einzelhandel wollen mit 85 Prozent größtenteils die Zahl der Mitarbeiter konstant halten, 15 Prozent planen mit zusätzlichen Stellen. Im Bereich Dienstleistungen ist ebenfalls mit 70 Prozent der Anteil derer am höchsten, die von einer unveränderten Belegschaft ausgehen. 25 Prozent wollen die Mitarbeiterzahl erhöhen, fünf Prozent reduzieren. Auch die Investitionsneigung ist laut den Ergebnissen des Wirtschaftsbarometers spürbar gesunken. So plant nur noch jedes fünfte Unternehmen, die Investitionen auf Jahressicht zu erhöhen, nachdem es zu Beginn des Jahres noch 28 Prozent waren.

Bedenklich ist für die Fakultät vor allem, dass der Anteil der Unternehmen, die die Investitionen kürzen wollen, auf 17 Prozent stieg. Ende Dezember des Vorjahres waren es nur zehn Prozent, vor einem Jahr sogar nur sieben Prozent.

Am investitionsfreudigsten zeigt sich das Baugewerbe. Hier gaben alle teilnehmenden Firmen an, die Investitionen ausweiten zu wollen. Im Einzelhandel sind dies 23 Prozent, im Bereich Dienstleistungen 15 und im verarbeitenden Gewerbe elf Prozent. Mit 22 Prozent ist der Anteil der Unternehmen, die eine Reduktion der Investitionen planen, im verarbeitenden Gewerbe am höchsten. re/nk

Artikel 3 von 6