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Die neue Romantik im Wohnzimmer

von Redaktion

Der moderne Ofen erfüllt so viele Funktionen, dass das Thema Wärme dabei fast in den Hintergrund rückt.

Stephanskirchen – Es fehlt nur noch der Großvater in einer Strickjacke, der gemütlich im Sessel vorm prasselnden Kaminfeuer sitzt und aus einem Buch vorliest – der Laden der Stephanskirchener Ofenwelt wäre die perfekte Kulisse dafür. Liebevoll dekoriert eröffnet Ofenbaumeister Lars Barbier hier dem Besucher die Welt der gemauerten Öfen, wie es der Name des Handwerksbetriebs verspricht. So gut man sich hier im Ausstellungsraum den Großvater vorm Kamin vorstellen kann, die hier präsentierten Ofenmodelle sind allesamt hochmodern. Mitarbeiter Michael Fuchsreiter erklärt Grundlegendes zum Thema Ofen: Zum einen gibt es den aus Stein gesetzten Speicherofen, darunter fällt der klassische Kachelofen. Er braucht etwas länger, um Wärme abzugeben, tut dies dafür aber umso länger. Ideal also für Ofenbesitzer, die Zeit haben, morgens und abends Holz nachzulegen und sich dann viele Stunden lang über behagliche Wärme freuen wollen. Der Heizkamin, dessen Einsatz mit Schamott ummauert wird, erwärmt die Umgebungsluft im Gegensatz zum gemächlich heizenden Speicherofen schneller, speichert die Wärme aber nur vier bis fünf Stunden lang. „Der Heizkamin passt zu Leuten, die tagsüber nicht zu Hause sind und am Abend ohne lange Wartezeit am Feuer entspannen möchten“, beschreibt Fuchsreiter. Moderne Heizkamine bestechen durch ihr Design, zu dem oft großzügige Glasflächen gehören: Ins Feuer schauen wird hier zum meditativen Ereignis. Das sei auch durchaus gewollt, weiß Fuchsreiter. Der Ofen durchlebe gerade eine Renaissance. Aus energetischer Sicht, weil mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz geheizt wird; aber auch, weil man am Feuer zur Ruhe komme.

Wärmender Ruhepol für die ganze Familie

„Uns berichten nicht wenige Kunden, dass sie gern als Familie vorm eingeheizten Ofen sitzen, spielen und sich unterhalten, Fernseher und digitale Geräte bleiben ausgeschaltet.“ Der Ofen als Ort der Entspannung und als Ruhepol im Haus – aber nicht nur das. „Mit Feuer zu wärmen ist heute auch viel sicherer als früher“, beschreibt Fuchsreiter einen weiteren Aspekt.

Vor allem aber sei Feuer einfach romantisch, bringe Menschen zusammen, reduziere Stress, beruhige Kinder. Es wundert daher nicht, dass er als Zielgruppe mehr junge Menschen nennt, darunter oft Häuslebauer, die nach ein paar Jahren im eigenen Heim das Geld für einen Kamin in der Hand haben. Denn ein bisserl investieren muss der stolze Ofenbesitzer in spe schon etwas, profitiert aber die nächsten Jahrzehnte davon. Einen Heizkamin gibt es unter 5000 Euro; für einen gemauerten Speicherofen muss man schon mindestens mit dem Doppelten rechnen, dann ist aber auch die gesamte Handwerkerleistung drum herum mit dabei. Denn Ofenbaumeister Lars Barbier und sein Team machen in Sachen Ofen wortwörtlich noch alles selbst, bis ein Meisterwerk der Hafnerkunst daheim im Wohnzimmer steht.

Öfen gibt´s für jeden, auch ohne Schornstein

Dabei berücksichtigen sie auch die jeweils geltenden Normen, etwa zum Feinstaubausstoß. Selbst für diejenigen Ofenfreunde, die kein Eigenheim besitzen, sondern in einer Mietwohnung zu Hause sind, gibt es eine Lösung: Den mobilen Heizkamin, dessen Äußeres man nach ein paar Jahren sogar im Design variieren kann – Schamottstein ist äußerst wandelbar. Und auch, wer beim Hausbau einst aus Kostengründen auf einen Schornstein verzichtet habe, kommt dank Außenrohr aus Edelstahl an seinen Ofen.

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