Rosenheim – Anlässlich der Rosenheimer Gründerwoche hat sich das Zukunftsforum Handel der IHK-Geschäftsstelle Rosenheim mit der Frage beschäftigt, wie der stationäre Einzelhandel die Chancen des Internets nutzen kann. Fundiertes Expertenwissen erhielten die rund 50 Teilnehmer im Parkhotel Crombach von Christian Kramer vom Beratungsunternehmen Cima. „Der Kaufprozess hat sich verändert. Die Kaufentscheidung fällt nicht mehr im Geschäft. Heute wählt der Kunde online das Produkt und dann erst den Anbieter“, so Kramer. Wie traditionelle Händler einen Online-Verkaufskanal erfolgreich in den Vertrieb einbauen, zeigten zwei Praxisbeispiele aus der Region. Die Reich GmbH wurde 1980 in Rosenheim gegründet. „Den ersten Onlineshop haben wir bereits 1998 eröffnet, noch vor der Gründung von Google“, erzählt Geschäftsführerin Karin Stäbler. Der E-Commerce sei viel komplexer als der stationäre Handel. Wer E-Commerce macht, sollte es gut machen, rät Sie den anwesenden Unternehmern und Gründern. Johann Struck betreibt seit rund einem Jahr die Buchhandlung „BücherJohann“ in Rosenheim und hat von Beginn an auf einen Onlineshop gesetzt. „2016 habe ich zusätzlich über einen Pop-up-Store den stationären Handel getestet und daraufhin entschieden, diesen weiterzuführen. Ich erreiche zusätzliche Kunden und schaffe eine emotionale Bindung durch den persönlichen Kontakt im Laden.“ – „Ein Onlineshop kann für viele Geschäfte eine sinnvolle Ergänzung sein. In jedem Fall besteht die Chance, durch das Verkaufen im Netz neue Kunden zu gewinnen und die Umsätze zu erhöhen“, so Oliver Nerz, IHK-Gründerberater. Vor Schnellschüssen warnt er: „Wer einen Onlineshop betreiben will, braucht dafür auch eine dazu passende Bestell- und Auslieferkette. Sonst entsteht schnell Frust bei Kunden und Mitarbeitern“. Onlineshops erzielen allein in November und Dezember gut 27 Prozent ihres Jahresumsatzes. re