Weinfurtner Metallbau

Es kugelblitzt beim Wintergrillen

von Redaktion

Andreas Weinfurtner aus Riedering ging als Sieger aus dem Gründerpreis- Wettbewerb der Firma Meggle hervor. Noch fertigt er seinen Grill, den „Kugelblitz“, in einer bescheidenen Werkstatt, aber das soll sich in Zukunft ändern.

Beim „Kugelblitz“ grillt man auf einer Stahlplatte.

Riedering – Kalt ist es in der Werkstatt, die etwas versteckt im beschaulichen Riederinger Ortsteil Pfaffenbichl liegt. Andreas Weinfurtners Kunden ist das egal, sie finden trotzdem den Weg zum kleinen, metallverarbeitenden Betrieb. Sie treibt die Liebe zu einem der schönsten Zeitvertreibe an, die man seit Neuestem auch im Winter nicht mehr unterbrechen muss: Sie wollen grillen, ihr Barbecue zum Erlebnis machen. Weinfurtner, ein junger Familienvater und erfindungsreicher Metallbaumeister, hat mit dem „Kugelblitz“ geschaffen, wonach viele Grillbegeisterte suchen: Einen runden Grill, der ohne Grillrost auskommt, dabei noch ein Blickfang für die Terrasse ist und dessen Außenhaut während des Grillens kühl bleibt. Für diese Entwicklung wurde Weinfurtner kürzlich mit dem ersten Platz beim Meggle-Gründerpreis in Wasserburg ausgezeichnet. Die Jury überzeugte der „Kugelblitz“ unter anderem, weil er den Trend „gesundes Grillen“ und die Sehnsucht nach der guten, alten Lagerfeuerromantik vereint, wie es Weinfurtner auch selbst beschreibt. Gesund ist sein Grill, weil die Grillstücke auf einer massiven, ringförmigen Stahlplatte gegart werden, statt über Kohle. In der Mitte prasselt derweil gemütlich das Feuer: „Indirektes Grillen nennt man das.“ Weinfurtner grillt selbst gerne. Für seinen kleinen Sohn und die Gäste wünschte er sich ein Maximum an Sicherheit bei diesem heißen Vergnügen – das war die Initialzündung für seinen Grill. Die Tüftelei hat sich gelohnt: „Luftgekühlte Außenwände und ein speziell entwickeltes Abbrandsystem bieten Schutz vor Verbrennungen“, fasst er die Technologie hinter dem „Kugelblitz“ zusammen. Den gibt es mittlerweile in drei Größen und in drei Farben: „Rostrot ist am beliebtesten.“

Unikate aus Bayern

in einem stark umkämpften Markt

Jeder Grill ist ein Unikat, „made in Germany“, zudem echte Handarbeit. Die Gastronomie, der eine oder andere Sternekoch und zunehmend auch Privatpersonen würden sich einen „Kugelblitz“ leisten, erzählt der Metallbauer. Der Kundenkreis wachse langsam, aber stetig – wertvolle Zeit, die der Gründer auch braucht, schließlich ist er bis auf einen Mitarbeiter noch allein im Betrieb für alles zuständig. Für fast alles, denn da ist noch seine Frau, ohne die er die vielen Aufgaben als Selbstständiger gar nicht schaffen würde: „Zum Glück ist sie von Anfang an hinter mir gestanden und hat mir den Rücken freigehalten, damit ich zusätzlich in die Produktion des Grills gehen konnte.“ Denn Weinfurtner, der sich nach der Meisterschule 2011 selbstständig machte, deckt mit seinem noch jungen Betrieb auch ein großes Spektrum des Metallbaus ab.

Der Gründerpreis kommt für ihn gerade recht. Das Preisgeld in Höhe von 25000 Euro will er für neue Maschinen einsetzen und für den Aufbau eines professionellen Vertriebs. Weinfurtner ist ein realistischer Gründer, weiß, dass Trends mal ein Ende haben und man als Handwerksbetrieb neben einem Steckenpferd breit aufgestellt bleiben muss. „Ich möchte, dass mein Betrieb wächst, dass wir uns Märkte im Ausland erschließen können, will aber auch unsere Metallverarbeitung nicht vernachlässigen.“ Seine Vision: Ein eigenes Gewerbegrundstück in Riedering mit moderner Werkstatt. Die Konkurrenz auf dem Grill-Markt ist groß. Hier werde mit harten Bandagen gekämpft, wie der Gründer schon erfahren hat. Dass auch noch ein hartes Stück Arbeit vor ihm liegt, darüber ist sich Weinfurtner im Klaren. Aber wer jeden Tag mit Stahl arbeitet, lässt sich von Härte so schnell nicht unterkriegen. Denn mit dem Werkstoff Stahl teilt sich der Jungunternehmer eine wichtige Eigenschaft: Die Vielseitigkeit.

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