München/Rosenheim/ Nußdorf am Inn – Die von Tirol angekündigten Lkw-Blockabfertigungen am 9. Dezember sowie deren voraussichtliche Weiterführung 2018 seien keine geeigneten Antworten auf die Herausforderungen im alpenquerenden Güterverkehr. Zu diesem Ergebnis kommt die IHK für München und Oberbayern. „Anstelle von solchen nicht abgestimmten Alleingängen brauchen wir in Transitfragen eine grenzübergreifende Strategie von München bis Verona. Blockabfertigungen führen bei den Unternehmen zu erheblichen Zeit- und Umsatzeinbußen und erschweren die Planungen“, stellt IHK-Vizepräsident Georg Dettendorfer, Geschäftsführer der gleichnamigen Spedition aus Nußdorf am Inn, fest. Darüber hinaus rechnet die IHK mit umfangreicher Staubildung zu Lasten von Pendlern und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Bayern und Tirol. Der Vorsitzende des IHK-Verkehrsausschusses Dettendorfer betont, dass kurzfristig Kompromisse möglich seien. Etwa eine Durchfahrtserlaubnis für Lkws, die ab Wörgl die rollende Landstraße („RoLa“) bis zum Brenner oder bis nach Trient nutzen sowie die Lockerung des Nachtfahrverbots im Inntal. Der Königsweg bleibe, den Bahnanteil im Güterverkehr über die Alpen weiter zu erhöhen. Dafür nimmt Dettendorfer auch Deutschland in die Pflicht: „Beim Brenner-Nord-Zulauf müssen Bund und Bahn endlich aufs Tempo drücken. Damit der Schienenverkehr zudem wieder näher an die Unternehmen kommt, benötigt Bayern mehr Knotenpunkte für die RoLa und Güterbahnhöfe sowie ein zuverlässigeres und flexibleres Angebot der Bahn. Allein mit Lippenbekenntnissen werden nicht mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagert“. re