Rosenheim/Mühldorf – Insolvenzverfahren in Bayern sind in den ersten drei Quartalen 2017 weiter rückläufig. Die kreisfreie Stadt Rosenheim ist hier eine Ausnahme: Laut dem Landesamt für Statistik Bayern waren hier allein von Januar bis September 2017 21,2 Prozent mehr Insolvenzen als in 2016 zu verzeichnen.
Im vergangenen Jahr waren die Insolvenzen um 1,5 Prozent zurückgegangen. In den ersten drei Quartalen von 2017 liefen insgesamt 80 Insolvenzverfahren in Rosenheim; 2016 waren es 66. Betroffen waren davon laut Statistik in 2017 35 Arbeitnehmer, im Jahr davor waren es 29, die zum Beispiel durch die Insolvenz ihres Arbeitgebers ihre Stelle verloren hatten. Eröffnet worden sind in 2017 bisher insgesamt 67 Insolvenzverfahren.
Die voraussichtlichen Forderungen aus den Verfahren werden auf 9,3 Millionen Euro geschätzt. Im Kreis Rosenheim laufen seit Januar dieses Jahres 220 Insolvenzverfahren; in 2016 waren es bis zum dritten Quartal 189. Das ergibt ein Plus von 16,4 Prozent; im Landkreis sind 142 Arbeitnehmer betroffen. Aus den Insolvenzen im Landkreis Rosenheim ergeben sich Forderungen von voraussichtlich 23,6 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum in 2016 waren die Insolvenzverfahren gegenüber 2015 um über 24 Prozent rückläufig.
Forderungen in Millionenhöhe
Auch in Mühldorf gibt es eine Zunahme von Insolvenzen gegenüber 2016 zu verzeichnen: 83 Verfahren gab es hier letztes Jahr; in 2017 sind es bis jetzt 99. Das entspricht einer Steigerung von 19,3 Prozent; 257 Arbeitnehmer sind aktuell betroffen. Es geht um Forderungen von voraussichtlich 58 Millionen Euro.
Zum Vergleich: Im Berchtesgadener Land freut man sich über einen Rückgang der Insolvenzen in 2017 gegenüber dem Vorjahr um über 22 Prozent. Hier sind in den ersten drei Quartalen 62 Verfahren gemeldet, es geht um 38 Arbeitsplätze. Im Vorjahr waren im Kreis Berchtesgaden 80 Verfahren gemeldet, was gegenüber 2015 bereits ein Minus von zehn Prozent ausmachte. sen