Burghausen – Mit dem Logistikdienstleister Greiwing baut gerade ein Unternehmen eine Niederlassung im Güterverkehrszentrum Burghausen, das in den kommenden Jahren wichtig für die Chemische Industrie der Region sein wird. Bei der Wirtschaftsförderungsgsgesellschaft (WiföG) Burghausen, die sich auch um die Entwicklung des Güterverkehrszentrums kümmert, ist man über dieses Projekt erfreut. Das Ziel im Güterverkehrszentrum formulierte der Geschäftsführer der WiföG, Anton Steinberger, bei einem Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen vergangene Woche so: „Dort eine Logistikindustrie anzusiedeln.“
60 neue Arbeitsplätze, viele Kunden aus der Region
Steinberger findet, die Rahmenbedingungen Burghausens als Chemie-Standort zeigten, wie wichtig Logistik dort sein werde: Der Standort stehe in nationaler und internationaler Konkurrenz, habe in Deutschland unter den Chemie-Standorten die weiteste Entfernung zu den Häfen im Norden. Pro Tag würden 20 Güterzüge für Burghausen benötigt, aber auch noch rund 1000 Lkw von und nach Burghausen, um das Chemie-Dreieck zu versorgen und seine Produkte auszuliefern. Mit einer Investition von rund 33 Millionen Euro auf etwa sechs Hektar Fläche errichtet die Greiwing GmbH am Güterverkehrszentrum Burghausen eine Niederlassung. Das Unternehmen, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von nicht ganz 90 Millionen Euro gemacht hat, wird dort 60 neue Arbeitsplätze schaffen. Der Transport, aber auch die Qualitätsprüfung, Lagerung, Sortierung, das Abfüllen und Homogenisieren von beispielsweise von verschiedenen Stoffen ist das Geschäft der Firma, die in Deutschland insgesamt zehn Standorte hat. Sogenannte Hochsilos spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Substanzen, die die Kunden geliefert bekommen oder von Greiwing transportieren lassen, werden darin nicht abgepackt vorgehalten, sondern lose. Zu den Kunden zählen nicht nur die Chemische Industrie, sondern auch die Lebensmittelbranche oder die Farb- und Lackindustrie.
Nur chemische Industrie darf sich hier ansiedeln
„Wir sind nicht ganz neu in der Region“, sagt Klaus Beckonert, Geschäftsführer von Greiwing. In unmittelbarer Nachbarschaft Burghausens übernimmt sein Unternehmen beispielsweise für einen PVC-Rohstoffhersteller die komplette Inhouse-Logistik für lose und verpackte Ware.
Auf dem Burghauser Werksgelände von Wacker und im Chemiepark Gendorf in Burgkirchen beschäftigt Greiwing bereits rund 40 Mitarbeiter. Auch Kunden in Waldkraiburg und Trostberg hat man bereits.
Greiwing wird am Güterverkehrszentrum zwei Gebäude mit einer Gesamtnutzfläche von 20500 Quadratmetern, 37800 Palettenstellplätzen und 24 Hochsilos mit einem Fassungsvermögen von jeweils 355 Kubikmetern errichten. Der zweite Bauabschnitt befindet sich noch in der Genehmigungsphase, der erste soll Ende 2018 fertig sein. Laut Beckonert liege man gut im Zeitplan. Beide Hallen sollen mit Fotovoltaikanlagen auf den Dächern ausgestattet werden. Der Grund gehöre der Wirtschaftsbeteiligungsgesellschaft Burghausen, erklärte Steinberger. Mit Greiwing wurden langfristige Mietverträge geschlossen. Ursprünglich habe das Waldgrundstück dem Freistaat Bayern gehört. Hier angesiedelt dürften nur Unternehmen werden, die für die chemische Industrie tätig sind. Steinberger sagt, er betrachte unter anderem Dienstleister zur Wartung und Reinigung von Containern, Herstellung von Verpackung, Lkw-Servicebetriebe, Metallbearbeitung, Reedereien und Zolldienste als Logistikindustrie. Diese sei ein wesentlicher Baustein in der Sicherung des Chemie-Standortes und ein effizientes Leistungsangebot für mittelständische Betriebe der Region Inn-Salzach.