Wirtschaft fördert Marathon in der Hochschule

24 Stunden als Bastler und Erfinder

von Redaktion

Für zahlreiche Studenten der Hochschule Rosenheim tickte am Wochenende die Uhr: 24 Stunden hatten sie Zeit technische Prototypen zu kreieren. Hauptpartner der Veranstaltung war das digitale Gründerzentrum „Stellwerk 18“ in Rosenheim.

Rosenheim – Maximilian Kauer (19) hält ein Modellflugzeug in seiner rechten Hand. „Das habe ich selbst gebaut“, erzählt er strahlend. Stolz lässt er das Objekt aus Holz in die Lüfte steigen und führt sogar einen Looping vor. Der Münchner studiert Maschinenbau an der Hochschule, der Bau des Flugzeugs war für ihn ein Kinderspiel.

Während viele seiner Mitstudenten das Wochenende zum Entspannen nutzen, ist Kauer auch am Samstag und Sonntag in der Hochschule. Der Grund: das Make‘n Create. Ein 24-Stunden-Event, in dem eine Erfindung kreiert und ein Prototyp dazu gebaut werden sollen.

Die Idee kam übrigens von Tobias Gerteis. Der 28-jährige Informatiker hat vor drei Jahren das Rosenheimer Labor für interdisziplinäre Projekte gegründet (Ro-Lip). Ein mobiles Labor, das die Zusammenarbeit und Kooperation zwischen den Studierenden fördert und dreimal in der Woche geöffnet hat. „Neben einem offenen Labor, Projektinitiativen und Workshops veranstalten wir auch einmal pro Semester die Veranstaltung „Make‘n Create“, erklärt Gerteis im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen.

80 Teilnehmer:

So viele wie noch nie

Das Event ging heuer mit einer Besonderheit in seine vierte Runde: „Noch nie hatten wir so viele Teilnehmer“, strahlt der 28-Jährige und fügt hinzu: „Der Gründer der incca gmbH, Sascha Skorupa, und ich wollten es professioneller aufziehen. Wir hätten nie gedacht, dass es so gut ankommt.“ 80 Teilnehmer nahmen an der Veranstaltung teil, insgesamt gab es sogar 110 Anmeldungen. „In den vergangenen Jahren hatten wir um die 25“, erinnert sich Gerteis. Das Schönste für ihn: „Ich finde es einfach super, dass Leute ihr ganzes Wochenende hier verbringen und mit so viel Begeisterung dabei sind.“

Begeistert zeigte sich auch Patrick Huber vom „Stellwerk 18“, welches die Veranstaltung gemeinsam mit den OVB-Heimatzeitungen und vielen weiteren Sponsoren unterstützte. „Es ist einfach fantastisch. Man merkt, dass sich etwas tut und Ideen entwickelt werden, die durchaus Produktideen werden können.“

An Ideen mangelte es den Teilnehmern tatsächlich nicht. In vier Räumen tüftelten sie an ausgefallenen Erfindungen. Niklas Sonntag (23) beispielsweise entwickelte eine Art Kaffee-Wecker. „Die Maschine soll automatisch Kaffee kochen, wenn ich aufwache. Als Motivationsschub sozusagen.“ Eigentlich studiert der gebürtige Mainzer Holztechnik. „Ich habe einfach Leute gefragt, die sich damit auskennen. Ich hatte dann 24 Stunden Zeit, das Projekt auf die Beine zu stellen“, antwortet der 23-Jährige auf die Frage wie es mit der Umsetzung lief. Florian Heißwolf (20) und Freund Daniel Müller (21) arbeiten an einem Gokart. Woher kam die Idee? „Ich habe einen alten Rasenmäher bei mir zu Hause gefunden und überlegt, was wir daraus machen können“, erklärt Müller. Laptophalter, ein beleuchteter Untersetzer für Bier, ein Schlüsselkasten, der nur aufgeht, wenn man unter 0,5 Promille hat oder eine Badezimmerbank. Der Kreativität waren beim vierten Make‘n Create keine Grenzen gesetzt.

Gewinner wurden bei der Veranstaltung nicht gekürt: „Der Spaß miteinander stand im Vordergrund, ganz ohne Zwang und Druck“, begründete Gerteis dies.

24 Stunden später ist die Veranstaltung zu Ende. „Ich freue mich schon auf das nächste Mal“, so Maximilian Kauer und lässt sein Modellflugzeug noch ein letztes Mal fliegen.

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