mentoring für frauen

„Teilnehmerinnen sind begeistert“

von Redaktion

Frauen aus regionaler Wirtschaft begleiten Studentinnen – neue Runde startet

Rosenheim – Bachelor-Studentinnen ab dem vierten Semester und Master-Studentinnen aller Semester können sich über das Mentoring-Programm der Hochschule Rosenheim von erfahrenen Frauen aus der Wirtschaft begleiten lassen. Das vom Bildungsministerium geförderte Programm gibt es bayernweit; in Rosenheim hat es Prof. Brigitte Kölzer-Löffler initiiert. Mit Erfolg.

Die Auftaktveranstaltung zur neuen Mentoring-Runde findet am Donnerstag, 19. April, um 18 Uhr im Schüler- und Studentenzentrum in der Pettenkoferstraße 9 in Rosenheim statt. Interessierte Mentorinnen sind auch kurzfristig noch willkommen.

Wie läuft das Mentoring in der Praxis?

Das Programm passt sich dem individuellen Bedarf der Studentin an. Mit ihrer Mentorin telefoniert, mailt oder trifft sie sich in regelmäßigen Abständen. Die Mentorin ist für die Studentin als Gesprächspartnerin da, wenn akut Fragen auftauchen oder eine Situation, bei der sie einen Rat wünscht. Das kann beispielsweise ein Kommunikationsproblem mit dem Vorgesetzten im Praktikum sein, oder die Frage, wie man sich im Fall X am besten verhält. Oder eine fachliche Frage taucht auf, eine schwierige Entscheidung steht an. Die Mentorin fungiert wie ein persönlicher Coach. Sie ist eine neutrale Ratgeberin, eine Art große Schwester auf Zeit.

Wer sind die Mentorinnen und welche Voraussetzungen sollen sie erfüllen?

Sie sollten studiert haben und berufstätig sein. Vor allem aber wünschen wir uns, dass sie viel Empathie für die Studentinnen mitbringen und Spaß daran haben, junge Frauen zu begleiten, denen sie Berufs- und Lebenserfahrung voraushaben. Seit das Programm läuft, nehmen zwölf Mentorinnen, überwiegend aus der freien Wirtschaft, regelmäßig teil. Darüber hinaus kommen auch neue Mentorinnen hinzu.

Wie ist bisher die Resonanz auf beiden Seiten?

Bisher sind alle begeistert. Die Studentinnen profitieren vor allem von der Kommunikation auf Augenhöhe. Die Mentorinnen bringen sich ehrenamtlich ein und können unter anderem durch das große Netzwerk, das wir auch durch gemeinsame Treffen fördern, Kontakte zu anderen Mentorinnen knüpfen.

Wie viele Teilnehmerinnen hat das Programm?

Die vergangenen Jahre hatten wir im Schnitt immer 15Mentoring-Paare. 2018 sind es bereits doppelt so viele, weil wir erstmals mit dem Seminar „Women in Leadership“ ein Zusatzangebot im Programm haben (siehe Infokasten, Anm. der Red.)

Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, dass Frauen sich gegenseitig in der Arbeitswelt fördern? Es könnten ja auch männliche Mentoren junge Frauen begleiten.

Stimmt, und darüber haben wir lange diskutiert. Manch andere Hochschule, die das Programm wie wir anbietet, nimmt auch Mentoren auf. Wir haben uns letztlich für Frauen als Mentorinnen entschieden, weil wir denken, dass die Studentinnen sich bei sensiblen Themen mit ihnen noch besser austauschen können und mehr Verständnis erwarten können – etwa, wenn es darum geht, dass Frauen sich eher zurückhalten, wenn herausfordernde Projekte vergeben werden oder es um das Thema Geld geht. Umgekehrt haben wir im ergänzenden „Women in Leadership“-Modul auch männliche Dozenten, zum Beispiel für das Thema „Genderkommunikation“. Da geht es beispielsweise darum, wie unterschiedlich Männer und Frauen kommunizieren und wie sie sich etwa im Berufsleben besser verstehen könnten. sen

Seminar „Women in Leadership“

Das Modul mit einer Reihe von Veranstaltungen ergänzt das Mentoringprogramm für die Studentinnen und steht auch den Mentorinnen offen.

Bis zum 30. Juni sprechen an festen Terminen Dozenten und teils hochkarätige Referentinnen zu berufs- und führungsbezogenen Themen sowie zur Persönlichkeitsentwicklung: Zum Beispiel Verkaufsexpertin Sandra Schubert oder Finanzprofi Helma Sick. Auskünfte zum Mentoring-Programm gibt es unter www.fh-rosenheim.de oder unter Telefon 08031/805-2499.

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