Bilanz des Kreisverbands der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Rosenheim und Umgebung

Mit Rückenwind ins Raiffeisenjahr

von Redaktion

Eine Änderung im Namen und ein neues Gesicht in der Runde: Die Mitglieder des Kreisverbands der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Landkreis Rosenheim führen ab sofort den Zusatz „in Rosenheim und Umgebung“. Denn neu hinzugekommen ist die Raiffeisen-Volksbank Ebersberg eG.

Rosenheim – Gemeinsam kommen sie auf eine Bilanzsumme von knapp 6,5 Milliarden Euro (2017), was einem Plus von 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht: Die Volksbank-Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee eG, die Raiffeisenbanken Aschau-Samerberg eG, Griesstätt-Halfing eG, Oberaudorf eG, Tattenhausen-Großkarolinenfeld eG und neu die Raiffeisen-Volksbank Ebersberg eG. Die Vorstände der sechs Institute gaben nun gemeinsam mit Kreisverbands-Vorsitzendem Hubert Kamml einen Einblick in ihre jüngsten Zahlen. Kamml bezeichnete die Entwicklung der Bilanzsumme als „überdurchschnittlich“.

Das betreute Kundenvolumen – die Summe der bilanziellen und außerbilanziellen Kundenkredite und -einlagen – beläuft sich auf 13,2 Milliarden Euro (Plus von 8,6 Prozent). Die Struktur der Kundenkredite zeigt eine Balance aus privaten und gewerblichen Krediten: Den Löwenanteil machten hier laut der Bank die langfristigen Kredite mit einem Volumen von 3,9 Milliarden Euro aus. Die Vorstände der Institute sahen dies als ein Zeichen des Vertrauens an, welches ihnen private Kunden wie auch Unternehmer in diesen durchaus krisenhaften Zeiten entgegenbrächten.

Zahl der Mitglieder wächst kontinuierlich

Ihr Eigenkapital konnten die Geldhäuser im vergangenen Jahr um 4,1 Prozent auf 825 Millionen Euro aufstocken. Sie unterhalten 86 Bankstellen mit 139 Geldautomaten und beschäftigen 1264 Mitarbeiter, davon über die Hälfte Frauen. 117 junge Erwachsene werden derzeit bei den Genossenschaftsbanken des Kreisverbands ausgebildet. Mit dem Neuzugang Ebersberg unterhält die Bank nun acht Raiffeisen-Lagerhäuser mit 83 Mitarbeitern, die einen Warenumsatz von 48 Millionen Euro erwirtschafteten. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen am Immobilienmarkt habe man 2017 239 Objekte vermitteln können, so Kamml.

Während im vergangenen Geschäftsjahr über zehn Millionen Euro Gewerbesteuer an die Gemeinden gezahlt wurden, seien 773000 Euro für Spenden, Sponsoring und Stiftungen bereit gestellt worden. 16 Millionen Euro seien in eigene Investitionen geflossen, etwa in Neu- und Umbauten von Bankfilialen: „Ein Großteil der Aufträge geht in diesem Zusammenhang an Handwerksbetriebe aus der Region.“

Erfreut zeigte man sich im „Raiffeisenjahr“ 2018 – es jährt sich der Geburtstag des Ideengebers Friedrich Wilhelm Raiffeisen – auch über die wachsende Zahl der Genossenschaftsmitglieder: Um fast zwei Prozent stieg diese auf zuletzt 100956 an, darunter 2593 Landwirte und 7029 Selbstständige. 2015 waren es noch 95655 Mitglieder. Die Raiffeisen-Volksbank Ebersberg eG bringt in die aktuelle Zahl 10385 Teilhaber ein.

Über das Wachstum in den eigenen Reihen, sagte Hubert Kamml, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee eG, sei er „sehr glücklich“. Wolfhard Binder, Vorstandschef der Raiffeisen-Volksbank Ebersberg eG, begründete den Zugang seines Hauses zum Rosenheimer Kreisverband mit der bereits seit vielen Jahren bestehenden Partnerschaft. „Wir bringen einen starken Wirtschaftsraum Ebersberg mit in den Kreisverband sowie eine hohe Leistungs- und Finanzkraft, die sich mit Rosenheim messen kann“, führte Binder an.

Zusammen ein

„Stern des Südens“

Mit Rosenheim gäbe es noch mehr Gemeinsamkeiten: Etwa den „bodenständigen, traditionsverbundenen Kundenkreis“ und die prägende Nähe zum Wirtschaftsraum München. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“. Binder und Kamml sprachen beide von einem „Stern des Südens“, der so entstehe.

Trotz der positiven Stimmung stehen die Banken des Kreisverbands vor einigen Herausforderungen, die sie die nächsten Jahre stark beschäftigen werden.

Kammls Stellvertreter im Kreisverband und Vorstand der Raiffeisenbank Aschau-Samerberg eG, Christian Trattner, gab einen Überblick: Zum einen seien da die verschärften Regulierungen im Zuge von MiFID II („Markets in Financial Instruments Directive“), welche gerade den kleineren Banken einen enormen Bürokratieaufwand bescherten.

Zum anderen sei man weiter in der Niedrigzinsphase, die trotz geringer Anstiegstendenzen nicht vorbei sei („frühestens im zweiten Halbjahr 2019 ein leichter Zinsanstieg“). Die Digitalisierung nutzen die Banken jedoch mit vielfältigen Angeboten an die Kunden als Chance.

Die Bilanzen im Überblick

Raiffeisenbank Aschau-Samerberg eG: 223 Millionen Euro

Raiffeisenbank Griesstätt-Halfing eG: 244 Millionen Euro

Raiffeisenbank Oberaudorf eG:

139 Millionen Euro

Raiffeisenbank Tattenhausen-Großkarolinenfeld eG:

102 Millionen Euro

Raiffeisenbank-Volksbank Ebersberg eG: 758 Millionen Euro

Volksbank-Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee eG:

5,024 Milliarden Euro

Artikel 7 von 8