Rosenheim – Regine Mickley begann ihre Laufbahn bei Karstadt in Köln, als sie 1986 dort eine Ausbildung absolvierte. Nach mehreren Stationen, unter anderem in Dresden, leitete sie zuletzt die Karstadt-Filiale in Bad Homburg. Dem OVB erzählte sie, dass sie Rosenheim bereits recht gut kenne und die Gegend zu schätzen gelernt habe. Hier ist sie nun zuständig für einen Kundenkreis über die Landkreisgrenzen hinaus sowie für rund 150 Mitarbeiter.
Wie kam es zur Entscheidung, dass Sie als Nachfolgerin von Matthias Ecke Karstadt in Rosenheim leiten?
Ich bin gefragt worden und habe das Angebot gerne angenommen. Es ist bei Karstadt üblich, dass die Filialgeschäftsführer die Standorte wechseln. Damit können wir Erfahrungen austauschen, uns weiterentwickeln und neue Ideen einbringen. Im Rahmen meiner Ausbildung wurde ich in Augsburg eingesetzt und bin übers Wochenende öfter nach Rosenheim gefahren. Als leidenschaftliche Skifahrerin und Radfahrerin fühle ich mich hier genau richtig.
Sie sind ja gerade erst angekommen – wie finden Sie Ihren neuen Arbeitsplatz bis jetzt?
Es ist ein super Standort. Am 4. April haben mich die Mitarbeiter sehr herzlich empfangen, sie standen an der Rolltreppe und haben mich alle begrüßt, das war schon einmal ein toller Anfang. Vom Haus selber bin ich begeistert. Besonders das Glasdach hat es mir angetan. Es ist schön hell, da kommt Mode ganz anders zur Geltung.
Gibt es Veränderungen im Haus, die mit dem Leitungswechsel verbunden sind?
Schon in den vergangenen Monaten wurde viel umgestaltet. Dabei sind wir stark auf die lokalen Bedürfnisse der Kunden eingegangen. Seit Oktober 2017 haben wir unsere Eigenmarken gestärkt, der Shop der Karstadt-Marke „She“ ist ein gutes Beispiel. Auch „Peckott“ wurde neu integriert. Und ab Juni wird es einen neuen Shop der Marke „Opus“ geben. Ich habe schnell gemerkt, wie stark das Bedürfnis der Rosenheimer nach Tracht ist. Wir haben diese Verkaufsfläche vergrößert.
Jeder neue Filialleiter bringt eine persönliche Note mit. Was ist Ihnen besonders wichtig?
Ich liebe den direkten Kontakt zum Kunden. Im Haus bin ich häufig auf der Verkaufsfläche und der Austausch mit den Besuchern liegt mir sehr am Herzen. Was die Mitarbeiter betrifft, so schätze ich Teamarbeit und die Kommunikation auf Augenhöhe.
Warenhäuser und Einzelhandel haben generell in den Innenstädten zu kämpfen. Welche Themen beschäftigen Karstadt derzeit verstärkt?
Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht: Karstadt hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 erstmals seit zwölf Jahren einen Jahresüberschuss erzielt und ist heute erfolgreich auf dem Weg zu einem vernetzten Marktplatz mitten in der Stadt. Das beinhaltet attraktive Partnerschaften, wie in Rosenheim u.a. mit „Who’s Perfect“ oder „Bonita“, genauso wie das Verknüpfen unserer Online-Präsenz mit dem stationären Handel. Man kann zum Beispiel bei Karstadt.de bestellen und das Paket dann hier in der Filiale abholen. Kunden können auch online sehen, ob Artikel bei Karstadt Rosenheim vorrätig sind, diese reservieren und nach kurzer Zeit abholen. Außerdem versenden wir für den Onlineshop direkt hier aus der Filiale. Karstadts Ziel ist, einer der erfolgreichsten, kanalübergreifend arbeitenden Händler in Deutschland zu werden.
Interview: Elisabeth Sennhenn