Wasserburg – Es sind, wenn man den Worten von Peter Schwertberger folgt, goldene Zeiten für die Sparkasse Wasserburg. „Wir können eine sehr gute Bilanz für das Jahr 2017 vorstellen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Geldhauses in der Rosenheimer Straße bei der Präsentation des Geschäftsberichts 2017. Die Bilanzsumme bezifferte er auf 1,148 Mrd. Euro (ein plus von 94 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr). Die Kundeneinlagen sind laut Schwertberger auf 884 Millionen Euro gestiegen (plus 74 Millionen Euro).
Die Gesamtausleihungen erhöhten sich von 652 Millionen auf 705 Millionen Euro (plus 53 Millionen Euro). „Eine solide Bilanz in bewegten Zeiten: Wir haben es mal wieder geschafft“, resümierte Schwertberger. Den Jahresüberschuss für 2017 gab er mit 1,855 Millionen Euro an. Gleichwohl sieht der Vorstandsvorsitzende, der diesen Posten seit November 2017 bekleidet und seit dem Jahr 2000 dem Wasserburger Vorstand angehört, die Entwicklung auch mit einem weinenden Auge: „Was machen wir mit dem vielen Geld?“
Der Sparkassenchef sprach von einem „extrem herausfordernden Marktumfeld“ aufgrund niedriger Zinsen, neuer Regulierungsvorhaben und fortschreitender Digitalisierung. Er warnte davor, die Hände in den Schoß zu legen: „Wir müssen uns den veränderten Rahmenbedingungen anpassen.“
Doch seinen Optimismus will er sich keineswegs trüben lassen: „Wir profitieren von einem positiven, wirtschaftlichen Umfeld, das wir seit Jahren vorfinden, und von langjährigen und guten Kundenbindungen – das ist der Schlüssel zum Erfolg.“
In der um neun Prozent gestiegenen Bilanzsumme sei die Dynamik der Entwicklung zu erkennen – im Jahr zuvor seien es noch 2,8 Prozent gewesen. Den Unternehmen in der Region gehe es prima, es werde viel investiert, freut sich Schwertberger.
Die gute Lage habe es der Sparkasse möglich gemacht, ihr Eigenkapital weiter zu erhöhen – auf 147 Millionen Euro. Die Gesamtkapitalquote beträgt damit 22 Prozent und damit weit über den geforderten acht Prozent, die die EZB von Europas größten Banken verlangt. Bayernweit liegt die Sparkasse Wasserburg damit auf dem fünften Rang. Das Immobiliengeschäft ist für die Sparkasse allerdings nur schleppend verlaufen. Gerade 30 Immobilien im Wert von neun Millionen Euro konnten 2017 vermittelt werden.
Immobilienmarkt bleibt angespannt
„Das war ein mittelprächtiges Jahr. Wir nehmen aber auch nicht alles zu jedem Preis rein“, unterstrich das neue Vorstandsmitglied Mischa Schubert. „Ins Jahr 2018 sind wir deutlich besser gestartet.“ Nach Einschätzung Schwertbergers bleibe die Lage auf dem Wohnungsmarkt wegen der immer weiter steigenden Preise und des „Anlagenotstands“ schwierig, zudem gebe es in Wasserburg „praktisch keine Neubauwohnungen“.
Schwertberger sieht die Sparkasse in der Pflicht, bei ihren Tugenden zu bleiben – sprich: Geschäfte weiter nur in den Bereichen zu tätigen, „die wir beurteilen können“ und „spekulative Momente“ auszuschließen. „Insgesamt sind wir gut aufgestellt und können beruhigt in die Zukunft schauen.“
Was die bayerische Wirtschaft angehe, werde für dieses Jahr eine stabile Wachstumsdynamik erwartet – gestützt durch den privaten Konsum und den Bausektor. Goldene Zeiten eben.