Carsharing: Zwei Beispiele Aus Kolbermoor und Mühldorf

Autos zu teilen wird immer attraktiver

von Redaktion

Um dem Stau und der nervigen Parkplatzsuche in Großstädten aus dem Weg zu gehen, nutzen viele öffentliche Verkehrsmittel. Das Auto bleibt oft unbenutzt und ist zudem teuer. Für diejenigen die aber trotzdem nicht ganz auf den Pkw verzichten möchten, heißt die Lösung „Carsharing“.

Rosenheim – Kontinuierlich steigende Nutzerzahlen und immer neue Anbieter: Carsharing, auf Deutsch Autoteilen, ist angesagt. Laut der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern ersetzt ein Carsharing-Fahrzeug fünf bis zehn Privatautos. Das Angebot richtet sich im Allgemeinen an diejenigen, die Autos nur sparsam nutzen. Laut der IHK lohnt sich Carsharing für jeden, der je nach Fahrzeugklasse weniger als 10000 bis 15000 Kilometer im Jahr fährt.

Auch in Rosenheim und Kolbermoor greifen immer mehr Menschen zum Leihwagen. Die Auto Eder GmbH in Kolbermoor bietet zum Beispiel Fahrzeuge der Marke Ford als Leihmodelle an. Als Vertragshändler habe man von Ford die Möglichkeit dazu erhalten. „Mit der Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und der Fachhochschule haben wir außerdem Partner gefunden, die uns helfen, diese zukunftsträchtige Version der Mobilität in der Region zu etablieren“, erklärt Christian Unger, Marketing-Verantwortlicher des Anbieters. Ford-Carsharing-Standorte gibt es demnach am Rosenheimer Bahnhof und an der Fachhochschule.

Doch wie genau funktioniert es? „Nach einmaliger Freischaltung im Autohaus erhält man eine Chipkarte. Mit dieser lassen sich gebuchte Fahrzeuge öffnen, ein Autoschlüssel wird nicht benötigt. Gebucht werden können die Fahrzeuge beispielsweise über die Website oder per App“, erklärt Unger.

Bezahlt wird nur

bei Gebrauch

Sogar eine kostenfreie Fahrzeugwäsche sei möglich und eine Tankkarte befinde sich im Handschuhfach des Wagens. Die Vorteile scheinen auf der Hand zu liegen: Anschaffungs- und Betriebskosten, Versicherungen, Wartungen sowie die ärgerliche Parkplatzsuche fallen weg. „In den Innenstädten gibt es Parkplätze, die für ausgeliehene Autos reserviert sind“, erklärt Unger und fügt hinzu: „Außerdem bezahlt man nur dann, wenn das Auto auch wirklich benötigt wird“. Vor allem junge Leute sähen den Vorteil der kostengünstigen Mobilität. „Im Schnitt fahren unsere Kunden 50 bis 100 Kilometer pro Buchung. Allerdings werden die Fahrzeuge auch für Kurzstrecken von nur wenigen Kilometern genutzt und vereinzelt auch mehr als 1000 Kilometer pro Buchung bewegt“, fügt der Marketing-Verantwortliche hinzu. Und was passiert, wenn es mit dem ausgeliehenen Auto doch einmal zu Pannen kommt? „Wir haben eine umfassende Garantie. Außerdem ist keines unserer Fahrzeuge älter als ein Jahr und wird dann ausgetauscht.“

Fazit: Autoteilen ist der neue Trend und das nicht nur aus ökologischen Gründen. Auch hier sprechen die Zahlen für sich: „Wir haben Wachstumsraten um 15 Prozent pro Jahr, das ist ein sehr gutes Ergebnis“, so Unger. Auch die Südostbayernbahn folgt dem Trend und weihte ein neues E-Carsharing-Fahrzeug in Mühldorf ein. Zwischen Bahnhofsplatz und dem städtischen Parkplatz steht der neue, elektrisch angetriebene Renault ZOE. Betreiber ist das regionale Carsharing-Unternehmen E-Wald. Auf dessen Website sieht man zum Beispiel anhand eines Kalenders, wann das Auto frei ist und wo sich Ausweichstandorte befinden: zwei in Altötting, einer in Neuötting.

Schnell und unkompliziert gebucht

Die Südostbayernbahn ist für die Wartung und Reinigung des Fahrzeuges verantwortlich. Laut den Betreibern ist das Auto aber nicht nur für Pendler und Touristen gedacht, sondern auch für Einheimische, die zum Beispiel ihren Bus oder Zug verpasst haben.

Das Prinzip ist ähnlich wie bei Auto Eder. Buchung per Mausklick im Internet oder per App, nach Vorlage eines gültigen Führerscheins bekommt man eine E-Carsharing-Karte und ist stolzer Autobesitzer – jedenfalls für ein paar Stunden.

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