Mühldorf – Herbert Prost, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Mühldorf, ermutigte die Teilnehmer des Aktionstags „Mittelstandsfinanzierung“, trotz guter Konjunktur, voller Auftragsbücher und niedriger Zinsen die Unternehmensfinanzierung zu stabilisieren und abzusichern. „Ohne Hilfestellung ist für die Unternehmen die Flut an öffentlichen Förderungen kaum zu überblicken und die Auswahl des in Frage kommenden und geeigneten Förderprogramms ist extrem schwierig“, so Sonja Gehring, betriebswirtschaftliche Beraterin bei der IHK.
Fördermöglichkeiten gebe es im Bereich der klassischen Unternehmensfinanzierung, für Investitionen und Betriebsmittel, für innovative, technologieorientierte Vorhaben, für Maßnahmen der Internationalisierung bis hin zur Beratungsförderung. Vielfältig sei die Art der Förderung mit Darlehen, Beteiligungen, Zuschüssen, Garantien oder Bürgschaften und von Programm zu Programm verschieden seien die Rahmenbedingungen. Johannes Rauscher, Sparkasse Altötting-Mühldorf, stellte drei Förderprogramme für klein- und mittelständische Unternehmen vor: Den Digitalbonus Bayern, über welchen Maßnahmen im Bereich von Hard- und Software oder der IT-Sicherheit bezuschusst werden; den LfA Energiekredit Gebäude, der einen Tilgungszuschuss bei der Sanierung oder Errichtung von Gebäuden gemäß Effizienzklasse bietet und das KfW-Energieeffizienzprogramm, das für die Nutzung oder Vermeidung von Abwärme bis zu 40 Prozent Tilgungszuschuss in Aussicht stellt. Er wies darauf hin, dass ein Förderantrag bereits im Vorfeld einer Maßnahme eingereicht werden müsse.
Michael Mitterer, VR meine Raiffeisenbank eG, erläuterte die Entscheidungskriterien bei der Kreditvergabe. Neben der Bewertung von Sicherheiten, dem Rating des Unternehmens auf Basis der quantitativen und qualitativen Analyse und der Beurteilung der Ertragskraft, sei der Unternehmer selbst „Erfolgsfaktor Nummer eins“, so Mitterer. Dies treffe umso mehr auf Gründer oder junge Unternehmer zu, die noch über keine Historie verfügten. re