Holzwirtschaft

Verkäufer müssen mit Verlust rechnen

von Redaktion

Rosenheim – Forstministerin Michaela Kaniber hat für Bayern eine Sonderregelung zur Erhöhung der Transportkapazität von derzeit 40 auf 41,8 Tonnen erreicht, weil heuer überdurchschnittlich viel Borkenkäferholz zu erwarten sei. Das Holz soll schneller aus dem Wald geholt werden können. Für Rosenheims stellvertretenden Forstamtsleiter Manfred Maier zeichnet sich allerdings jetzt noch keine große Borkenkäferkrise ab wie 2016 oder 2017.

Sind 41,8 Tonnen Transportgewicht eine realistische Zahl, die auch die hiesigen Waldbesitzer zufriedenstellen dürfte?

Die Erhöhung der Transportmenge ist eigentlich nur ein marginaler Schritt. Die Holzindustrie hätte lieber eine Menge von mindestens 44 Tonnen gehabt, so handhaben es auch die Österreicher. Zum Vergleich: In Skandinavien dürfen 64 Tonnen Holz transportiert werden.

Braucht es weitere Maßnahmen, falls es wieder zu einer Käferplage kommt?

Das Wichtigste neben dem Transport sind die Lagerplätze. Für den Landkreis Rosenheim gibt es einen Lagerplatz in Marienberg bei Schechen, dort haben etliche 1000 Festmeter Holz Platz. Dort kann abladen, wer Mitglied der Waldbesitzervereingung ist, wobei Abholung und Transport auch über die WBV laufen. Wir setzen außerdem auf gute Koordination und Kommunikation. Seit drei Jahren sitzen Akteure wie Forstämter, Vertreter von Staatswald und private Waldbesitzer an einem runden Tisch und erarbeiten gemeinsam Lösungen.

Wie sieht die Prognose für heuer aus, mit welchen Verlusten müssen Holzverkäufer rechnen?

Der Befall mit Borkenkäfern ist bis jetzt etwas milder als in den vergangenen beiden Jahren. Abzuwarten bleibt, wie sich die zweite und dritte Käfergeneration entwickelt, wenn es zu Niederschlägen nach dieser momentan heißen Trockenperiode kommt. Die Bäume sind jetzt schon geschwächt, was eine gute Ausgangslage für die Schädlinge ist. 2017 mussten Verkäufer mit 20 Euro Verlust pro Kubikmeter Holz rechnen, wobei für gesundes Fichtenfrischholz je nach Qualität zwischen 80 und 95 Euro je Kubikmeter gezahlt wurde. Ähnlich wird es auch 2018 sein. 2017 fielen im Landkreis Rosenheim etwa 150000 Festmeter Käferholz an. Interview: Elisabeth Sennhenn

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