Trostberg – Die AlzChem Group AG hat jetzt den Startschuss für den deutlichen Ausbau des Nitril-Geschäfts gegeben. Mit einem Investitionsvolumen von 7,2 Millionen Euro wird AlzChem bis Mitte 2019 die Produktionskapazitäten für Nitrile erhöhen, wie das Trostberger Unternehmen mitteilt. Erste spürbare Umsatzbeiträge aus der neuen Anlage seien ab 2020 zu erwarten. Der Ausbau dieses Produktsegments sei Teil einer „Wachstums- und Investitionsoffensive“, im Zuge derer auch das bislang größte Investitionsprojekt der Unternehmensgeschichte umgesetzt wird: Für 50 Millionen Euro sollen die Produktionskapazitäten des wachstumsstarken Futtermittelzusatzstoffes „Creamino“ verdreifacht werden (wir berichteten).
Ziel der Offensive bei der Produktgruppe Nitrile sei, sich in diesem Segment auf dem Weltmarkt „deutlich breiter zu positionieren“. So will man mit der neuen Produktionsanlage das eigene Produktspektrum erweitern und zusätzliche Anwendungsgebiete und Zielmärkte erschließen. Andererseits böten Kapazitätsengpässe vor allem bei chinesischen Herstellern aufgrund zusätzlicher Umweltauflagen besondere Chancen, die eigene Marktposition auf dem Weltmarkt auszubauen.
Die von AlzChem produzierten Nitrile finden unter anderem in Pflanzenschutzmitteln sowie als Zwischenprodukte bei der Herstellung von Pharmazeutika Verwendung. Laut Ulli Seibel, Vorstandsvorsitzender der AlzChem Group AG, liege der strategische Fokus „auf dem forcierten Ausbau“ margenstarker Spezialchemieprodukte. Auch im zweiten Unternehmensbereich „Basics & Intermediates“, zu dem die Nitrile gehören, wolle man die „sich bietenden Opportunitäten auf dem Weltmarkt ergreifen“. In der neuen Produktionsanlage am Standort Trostberg wird nach eigenen Angaben eine innovative Technologie, die Gasphasenfertigung, nochmals verbessert und mit optimierten Verfahren und Prozessen zum Einsatz kommen. sen/re