Rosenheim – Die neu an der Technischen Hochschule initiierte X-Conference, die bei ihrer ersten Veranstaltung Anfang Oktober auf großes Interesse der regionalen Wirtschaft stieß, fokussierte sich auf eine – vielleicht sogar die wesentlichste – ökonomische und gesellschaftliche Herausforderung dieser Zeit: den rasanten Technologiewandel, insbesondere die digitale Transformation.
Der Umgang mit komplexen Themen wie die Digitalisierung, aber auch veränderte Zielgruppen- und Marktbedürfnisse wirkt sich auch auf Organisationsstrukturen aus. Unternehmen reagieren darauf teils mit neuartigen, agilen Arbeitsmethoden wie Scrum. Gleichzeitig mangelt es häufig noch an digitaler Kompetenz und digitalen Ressourcen bei Mitarbeitern, aber auch bei den Entscheidern in Unternehmen.
Robert Frank von Salesforce Inc. begleitet und coacht mit seinem Team Management, Führungskräfte und Mitarbeiter von Unternehmen im DACH-Raum bei Organisationsentwicklung, Personalentwicklung und Unternehmenskultur. Er gab Einblicke in Vorgehensweisen, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter in den technologischen Wandel einbinden und wie das Personalwesen zunehmend digitalisiert wird. Margarete Voll, Projektleiterin bei der Allianz Deutschland AG, berichtete vom Transformationsprozess beim Versicherungskonzern. Bis auf den letzten Platz besetzt blieb das Auditorium der TH auch beim komplexen, aber humorvoll und gut verständlich vorgetragenen Thema neuro-agile Führung von Dr. Sebastian Spörer, Neuro Pioneers GmbH.
Unternehmensführung wird je nach Branche zunehmend agiler und greift dabei auf die Neurobiologie als Grundlage der agilen Methoden zurück. Spörer machte seinen Zuhörern am Beispielthema „Stress“ deutlich, dass biologische Prozesse im Körper im Berufsleben im Gegensatz zu psychologischen Aspekten noch stark vernachlässigt würden.
Beim Thema Agilität blieb Sascha Storz, Agile Coach bei der TechDivision GmbH aus Kolbermoor. Er ließ zwei ausgebildete ScrumMaster schildern, wie agile Methoden einen langsamen, aber stetigen und von der Führung gewünschten Wandel beim Autohersteller Audi einleiten und wie sich dadurch Rollen in Teams – nicht ganz unproblematisch – neu verteilen. Den Nachmittag der X-Conference gestalteten die Teilnehmer wie vom Veranstalterteam vorgesehen, weitestgehend selbst in Form eines sogenannten Barcamps: Dabei wählten die Gäste die Schwerpunkte, die sie vertiefen wollten, selbst und fanden sich zu vier parallelen „Barcamp Sessions“ ein.
Fortsetzung für 2019 geplant
Josef Willkommer, Geschäftsführer vom IT-Dienstleister TechDivision, der mit seinem Team die X-Conference mit Unterstützung von regionalen Partnern organisiert hatte, zeigte sich nach der Veranstaltung zufrieden: Mit 200 Teilnehmern seien mehr Interessenten gekommen, als erwartet. Das Feedback der Teilnehmer sei sehr positiv gewesen: „Besonders die interaktiven Barcamp-Sessions sind gut angekommen, obwohl das für die meisten von ihnen eine Premiere darstellte.“ Einer weiteren X-Conference im Herbst 2019 stehe „nichts mehr im Wege“.sen