„Mit Leidenschaft zum Erfolg am Aktienmarkt“

von Redaktion

Private anleger Experten auf 11. Börsentag in Rosenheim einig: Zu wenig Deutsche befassen sich mit Wertpapieren

Rosenheim – „Die konkurrenzlos rentabelste Geldanlage ist die Aktie“: Thomas Müller, Vorstand des Rosenheimer TM Börsenverlags trat als Hauptredner des 11. Rosenheimer Börsentags vehement für sein Leib- und Magenthema ein. Rund 1000 Gäste aus ganz Deutschland, teils auch aus Nachbarländern, waren ins KuKo gekommen, um sich über die Börse, Anlagetrends, Trading und Vermögensaufbau mit Wertpapieren zu informieren.

Anlagepyramide als Erfolgsformel

Müller referierte über die „Grundregeln des erfolgreichen Portfolioaufbaus“ und warf dabei einen Blick auf unterschiedliche Aktienverläufe aus der Vergangenheit. Um Börsenfehler – etwa Investieren unter Zeitdruck oder dem Hinterherlaufen von Mode-Aktien –zu vermeiden, empfahl er als Grundlage des Börsenerfolgs das Einhalten eines klaren Regelwerks.

Anleger sollten wissen, dass es das „ideale Depot“ nicht pauschal für alle gebe. Müller empfiehlt einen eher defensiv ausgerichteten Investmentansatz, welcher auf einem Betrachtungszeitraum von mindestens zehn Jahren erfolgreicher Performance basieren solle. Das Modell der Anlagepyramide mit 70 Prozent konservativen Investments, rund 20 Prozent dynamischen Anlagen sowie zehn Prozent spekulativer Investments dient Müller als gedankliche Grundlage. Für diese Pyramidenspitze eigneten sich etwa Derivate: Deren Haltedauer sei sehr viel kürzer, man solle eine persönliche Stop-Marke für den Verkauf definieren und diese auch konsequent einhalten, so Müller.

Er selbst investiere unter Beachtung einer quartalsweisen Analyse der Aktienverläufe, denn: „Aktien atmen, sie verändern sich“. Investitionsvorbild für ihn sei Warren Buffet, dessen Erfolg darauf beruhe, Dividenden zu reinvestieren und den Zinseszins-Effekt beim Kapitalaufbau zu nutzen.

Die abschließende Podiumsdiskussion an diesem Börsentag zeigte: Noch immer ist der deutsche Privatanleger skeptisch, was den Vermögensaufbau mit Wertpapieren betrifft. „Institutionelle Anleger sind da weiter“, so Moderator und „Börsen-Dino“ Hermann Kutzer. „Dabei ist es heute einfach, Aktionär zu werden“, ergänzte Thomas Müller. Sparpläne etwa erleichterten die Überlegung, wie und mit welchem Betrag man denn anfangen solle, „und die gibt es bekanntlich schon ab 25 Euro im Monat.“ Relevanter als die Frage nach der Höhe des eingesetzten Kapitals sollte daher das Tun an sich sein.

Die Experten der Podiumsrunde waren sich allerdings darin einig, dass der Handel mit Aktien und die Art und Weise, wie mit Wertpapieren gehandelt werde, sich derzeit grundlegend änderten: „Algo-Trading nimmt immer mehr zu“, so das Fazit.

Aktienjahr 2019: „Hochinteressant“

Gemeint ist damit die Anlage auf Empfehlung eines Algorhythmus, etwa über einen Robo-Advisor. Auch dieser technologische Wandel mache es – trotz vieler Vorteile dem Privatanleger die Entscheidung nicht einfacher, am Aktien-Markt zu partizipieren.

Eine Chance für Verbraucher sah man allerdings in konservativen Aktienfonds sowie in ETFs: „Ein Finanzinstrument, das für den Anleger Transparenz schafft.“ Allerdings müsse dieser auch wissen, dass dahinter kein aktiver Manager stehe. Bedauerlich fand die Expertenrunde den Rückgang klassischer Anlegermessen, die Verbraucher grundlegend informierten und auf denen sich auch börsennotierte Unternehmen diesen präsentierten. Eine Ausnahme bildet ihrer Meinung nach die Börse Stuttgart, eine reine Privatanleger-Institution.

2019, so die Referenten, werde ein „hochinteressantes Aktienjahr“ für den DAX. So mancher Teilnehmer wagte schon einmal eine Prognose von 13500 Punkten. Moderator Metzner gab den Gästen des 11. Börsentags die Empfehlung mit auf den Weg, „mit Leidenschaft bei der Sache zu bleiben“ und mit dieser Haltung so manche Schwankung auszusitzen.

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