Feldkirchen-Westerham – Im Rahmen der Jahresabschlussveranstaltung des Gewerbeverbandes Bruckmühl-Feldkirchen-Westerham-Aying-Irschenberg zeichnete die Vorsitzende Christine Knoll drei Unternehmen in den Kategorien Innovation, Ausbildung und Lebenswerk aus.
In der Kategorie „Innovation“ wurde die „Schema Hydraulik GmbH Bruckmühl“ geehrt. In seiner Laudatio schilderte Bruckmühls Bürgermeister Richard Richter den Werdegang des 1938 vom Vater des derzeitigen Inhabers Martin Scheidl als Hammerschmiede in Waith gegründeten Unternehmens. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten der Handel und die Reparatur von Landmaschinen den geschäftlichen Schwerpunkt.
Der heutige Inhaber legte 1987 mit der Produktion und dem Handel von Hydraulikteilen den Grundstein für die geänderte Ausrichtung des Betriebes. Wegen der beschränkten Raumsituation in Waith erfolgte 2001 die Geschäftsverlegung in die neuen Gebäude in der Albert-Mayer-Straße in Bruckmühl. 2008 wurde in Rumänien eine weitere Produktionsstätte errichtet, die jedoch 2014 wieder geschlossen wurde.
„Auch das gehört zu einem vorbildlichen Unternehmer: Chancen und Risiken zu erkennen und Fehlentwicklungen rechtzeitig zu korrigieren“ betonte der Laudator. Mit 75 Mitarbeitern ist die Schema Hydraulik GmbH einer der führenden Hersteller für Hydraulikteile. „Mut, Fleiß und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, ergeben dieses Musterunternehmen“ unterstrich der Bürgermeister abschließend.
Technischen Wandel frühzeitig erkannt
Den Ausbilderpreis erhielt die Firma Pritzl Landtechnik im Bruckmühler Ortsteil Högling. „Sie wurde 1950 vom Vater des Preisträgers gegründet und bearbeitete Restanten von Fahrzeugen aus dem Krieg, um Traktoren zu bauen“ erläuterte der Zweite Vorsitzende Robert Schlamp in seiner Lobrede. Der Firmengründer erkannte frühzeitig den technischen Wandel in der Landwirtschaft und vertrieb die Produkte der verschiedensten Hersteller einschließlich der Reparatur. Schon damals wurde ein Augenmerk auf die Ausbildung gelegt.
In zweiter Generation übernahm der nunmehr geehrte Johann Pritzl 1990 den Betrieb, der heute 23 Mitarbeiter beschäftigt. Durch das Landwirtschaftssterben und die Erweiterung der Höfe waren erhöhte Anforderungen an Maschinengröße und Qualität gestellt, die der Inhaber durch die Konzentration auf das Kerngeschäft meisterte. Einen wesentlichen Anteil trugen dazu die Mitarbeiter bei, von denen die meisten im Betrieb ihre Lehre absolviert haben.
„Seit 1990 wurden bei diesem kleineren Mittelständler etwa 50 Lehrlinge ausgebildet – Respekt“ konstatierte Robert Schlamp. „In Summe führt die richtige Einstellung zur Technik, zur Zukunft und zum Anforderungsprofil der Kunden sowie die Bereitschaft zur Generationsweitergabe unumgänglich zur Ausbildung von Lehrlingen“ resümierte der Vortragende.
Für sein Lebenswerk geehrt wurde Sebastian Höss, Inhaber der Spezialitätenmetzgerei „da Höss“ in Feldkirchen. In seiner Laudatio blickte Michael Weber, Dritter Vorsitzender, zunächst auf den Lebenslauf des aus Litzldorf stammenden Geehrten zurück, der 1974 als Jüngster in Bayern seine Meisterprüfung im Metzgerhandwerk ablegte. 1983 erwarb er die Metzgerei Hermann Mareis in Feldkirchen und erweiterte sie in den folgenden Jahrzehnten mehrmals.
Ehrenamtliches Engagement
Der Betrieb, indem noch selber geschlachtet wird, unterhält eine Filiale in Litzldorf und bietet zudem einen Party-Service an. Neben seinen verschiedenen Tätigkeiten im Metzger-Berufsverband würdigte Weber das umfangreiche ehrenamtliche Engagement des Lebenswerk-Preisträgers unter anderem im Gemeinderat, in Vereinen und im Gewerbeverband und 1991 als Gründungsvorstand des Werberings.
In seinen Dankesworten hob Sebastian Höss besonders den Einsatz der seinerzeitigen Werbering-Mitinitiatoren Franz Bergmüller, Walter Gotzler, Eva Kalhammer, Michael Weber und Hubert Steffl hervor. Johann Baumann