Kaufpreise für Häuser und Wohnungen erneut gestiegen

von Redaktion

Prozentualer Anstieg der Mieten fällt zwischen Herbst 2018 und Frühjahr 2019 moderater aus

Rosenheim – Erneut sind die Kauf- und Mietpreise für Rosenheimer Immobilien gestiegen, wie neue Zahlen des IVD Instituts für Immobilienmarktforschung und Berufsbildung aus München zeigen. Das Institut hat zur Verdeutlichung Preise aus dem Stadtgebiet Rosenheim ausgewertet. Die Daten hierzu bekommt das IVD unter anderem von regionalen Marktberichterstattern.

Einfamilienhäuser einfach am teuersten

Betrachtet man die Kaufpreise, die das Institut für freistehende Bestands-Einfamilienhäuser ermittelt hat, zeigt sich: Die Objekte mit einfachem Wohnwert sind momentan am teuersten. So stieg ihr Preis zwischen Herbst 2018 und Frühjahr 2019 um 5,3 Prozent. Wer jetzt ein solches Objekt kauft, muss dafür im Schnitt 575000 Euro zahlen, vor einem halben Jahr waren es noch 546250 Euro. An zweiter Stelle bei der Teuerung liegen Objekte mit mittlerem Wohnwert: Sie kosten aktuell rund 4,9 Prozent mehr (2018: 665000 Euro, 2019: 697500 Euro), gefolgt von Häusern mit gutem Wohnwert (plus 4,1 Prozent, jetzt: 802500 Euro) und mit sehr gutem (plus 3,8 Prozent; jetzt: 1,03 Millionen Euro). Johann Hainz, Immobilienexperte und Sachverständiger aus Rosenheim, erklärt die Steigerung gerade bei einfachem Wohnwert so: „Die Preise erhöhen sich von einem vormals relativ niedrigen Niveau aus. Diese Entwicklung lässt sich derzeit auch bei Grundstücken beobachten.“ Insgesamt spricht er bei der Betrachtung aller prozentualen Preissteigerungen für Bestandshäuser zwischen 3,8 und 5,3 Prozent von einer „allmählichen Harmonisierung“.

Ginge es um die Wertsteigerung der Häuser, so hätten hier immer noch die Objekte mit gutem bis sehr gutem Wohnwert die besseren Karten.

Bei den Bestands-Eigentumswohnungen verzeichneten solche mit mittlerem Wohnwert die höchste Preissteigerung, sie lag bei 6,1 Prozent (Preis Herbst 2018: 3050 Euro/m², 2019: 3237,50 Euro/m²). Es folgen Wohnungen mit einfachem Wohnwert (plus 5,4 Prozent, 2018: 2525 Euro/m², 2019: 2662,50 Euro/m²), solchen mit gutem (plus 4,1 Prozent, aktuell: 3800 Euro/m²) und sehr gutem Wohnwert (plus 3,5 Prozent, aktuell: 4400 Euro je m²).

Etwas weniger stark fielen die Preissteigerungen zwischen Herbst 2018 und dem Frühjahr dieses Jahres bei den Mietpreisen aus. Am höchsten war die Teuerung bei Wohnungen mit gutem Wohnwert, hier stiegen die Quadratmeterpreise um 1,7 Prozent auf zuletzt 10,88 Euro (2018: 10,70 Euro). Wer einfacher wohnt, zahlt derzeit im Schnitt in Rosenheim-Stadt 8,93 Euro je Quadratmeter (plus 1,5 Prozent, 2018: 8,80 Euro). Genauso hoch fiel die Preissteigerung bei Wohnungen mit sehr gutem Wohnwert aus (aktuell: 11,65 Euro, 2018: 11,48 Euro).

Renditen sinken immer mehr

Immobiliensachverständiger Hainz warnt bei Mietwohnungen angesichts der Teuerungen vor sinkender Rendite aus Eigentümersicht. „Sollten in Zukunft die Zinsen wieder steigen, interessieren sich Anleger wieder zunehmend für den Aktienmarkt und andere Geldanlagen als für Immobilien“, ist er überzeugt, „das kann für Mieter unangenehme Folgen haben.“ Denn weniger Anreize, in den Immobilienmarkt zu investieren, bedeute auch, dass am Ende weniger neu gebaut werde. Sinkende Mieten könne man im Umkehrschluss nicht aus dieser Entwicklung erwarten. sen

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