„Die Vielfalt in die Fläche bringen“

von Redaktion

Interessenten aus Traunstein und Rosenheim zu Silphie als Bio-Mais-Ergänzung

Schnaitsee/Obing/Gstadt – Das Regionalmanagement der Wirtschaftsförderungs GmbH im Landkreis Traunstein hat zu einer Exkursion rund um die „Durchwachsene Silphie als Ergänzung zum Biogas-Mais“ eingeladen.

Rund 35 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. Als erstes Feld wurde eine Aussaatfläche der sogenannten „Donausilphie“ aus dem letzten Jahr zusammen mit Mais von Peter Plank bei Gstadt besichtigt. Hier steht die wertvolle Pflanze im zweiten Jahr „sehr gut da.“ Dazu sagte auch Raphael Röckenwagner vom Maschinenring Traunstein, dass bei der Silphie der Erfolg erst im zweiten Jahr kommt. „Hier heißt es Geduld aufzubringen.“

Mehrwert

für Insekten

In Obing zeigte Simon Voit das imposante Wachstum der Pflanze. Hier wurde auch der Mehrwert für Insekten sehr deutlich. Tausende von Insekten schwirrten auf und über den strahlend gelben Blüten. Voit ist ein „Pflanzentüftler“, der schon seit Jahren mit der Silphie probiert. „Wir haben die gezogenen Pflänzchen mit einer Kartoffelsetzmaschine in die Erde gebracht“, so Voit. Aber auch er sagt, trotz der über zweieinhalb Meter hohen Pflanzen, dass die Messlatte, die der Mais in Bezug auf Ertrag gesetzt hat, ziemlich hoch sei. „Wenn wir alles zusammenrechnen und einkalkulieren, dass wir jetzt jahrelang praktisch keine Arbeit mehr haben, dürfte das Ergebnis etwa 80 Prozent zum Mais betragen.“ Voit hebt aber auch hervor, dass die Silphie sehr wertvoll als Bodendecker und für die Gesundheit des Bodens ist.

Röckenwagner argumentierte in diese Richtung. „Die Silphie macht Sinn bei besonderen Verhältnissen. Sie ersetzt den Maisanbau nicht auf großen Flächen.“ Dazu wurde konstatiert, dass die Silphie auch ein Baustein in der Öffentlichkeitsarbeit der Landwirtschaft ist. Vielleicht ein entscheidender Vorteil ist, dass die Silphie eine sehr positive Wirkung beim Grundwasser in Bezug auf Nitratrückhalt in den Wasserschutzgebieten hat.

Für Willi Sonnenhauser in Edenhub bei Schnaitsee, der dritten Station, war das letzte Jahr „ein Jahr zum Vergessen.“ Wegen der Trockenheit kam die Silphie nicht nach oben. Er versuchte es heuer wieder mit der Aussaat zusammen mit Mais und heuer klappte es. „Dieses Jahr wird die Pflanze vielleicht 30 Zentimeter hoch, im nächsten Jahr dann mannshoch und in zwei Jahren wird sie ebenso dastehen wie in Obing“, erläuterte Röckenwagner.

Während der Exkursion gaben auch Markus Breier, der Fachberater für Gartenkultur und Landespflege, sowie Alfons Leitenbacher, der Leiter des Landwirtschaftsamtes Traunstein, wertvolle Hinweise für die Teilnehmer. Leitenbacher hob die Silphie als Imagepflanze hervor. „Wir müssen die Vielfalt in die Breite bringen.“

Lob für Netzwerkarbeit

Elfi Graß vom Regionalmanagement der Wirtschaftsförderung hob die gut funktionierende Netzwerkarbeit aller Stellen hervor. Sie lobte auch die Landwirte. „Es ist immer gut, wenn es Leute gibt, die was Neues ausprobieren wollen. Das wollen wir fördern.“ Sie überbrachte die Grüße von Landrat Siegfried Walch und hob auch die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Rosenheim hervor. Von der Rosenheimer Wirtschaftsförderung war auch Katharina Voggenauer bei der Exkursion mit dabei.

Mit dem Bus ging es wieder zurück nach Gstadt, wo im „Schalchenhof“ noch genügend Zeit für Fragen und Diskussionen blieb.

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