Stabiler Arbeitsmarkt vor Corona

von Redaktion

Quote der Beschäftigungslosen verändert sich in Stadt und Landkreis Rosenheim leicht

Rosenheim/Traunstein/Mühldorf – Die aktuellen Zahlen der Arbeitsagenturen bilden die Situation auf dem Arbeitsmarkt in der Region ab wie sie war. Bevor die Corona-Pandemie weite Teile der Wirtschaft durch Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen beeinflusst hat. Die Zahlen der Arbeitsagenturen Rosenheim und Traunstein erfassen die Zahl der Erwerbslosen bis zum 12. März dieses Jahres.

„Wir durchleben gerade bewegte Zeiten. Die Corona-Krise hat unser Leben und unseren Alltag in einem Umfang verändert, wie wir es uns noch vor Kurzem nicht vorstellen konnten. Und es lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt schwer abschätzen, welche Auswirkungen diese auf den Arbeitsmarkt haben wird“, sagt Michael Vontra, kommissarischer Leiter der Agentur für Arbeit Rosenheim.

Auswirkungen
der Pandemie

„Die seitdem sehr dynamische Entwicklung lässt eine genauere Prognose auf die Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Beschäftigung frühes-tens ab dem nächsten Monat zu. Somit wird die tatsächliche Lage am Arbeitsmarkt aufgrund der Coronavirus-Krise mit den aktuell vorliegenden Daten noch nicht abgebildet.“

Vor Beginn der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zeigte sich der Arbeitsmarkt im Bereich der Arbeitsagentur Rosenheim, der die Stadt und den Landkreis Rosenheim sowie die Landkreise Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen umfasst, folgendermaßen: Insgesamt sank er im Vergleich zum Februar um 570 Betroffene auf 7890. Die Zahl liegt damit aber um 310 Personen höher als im Vergleichsmonat des Jahres 2019. Die Arbeitslosenquote insgesamt beträgt damit in der jüngsten Statistik 2,6 Prozent. Der Wert liegt um 0,2 Prozentpunkte unter dem des Vormonats und ist um 0,1 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.

Vontra sagt weiter zur aktuellen Situation auf dem regionalen Arbeitsmarkt: „Für uns hat die Existenzsicherung für Unternehmen und Arbeitnehmer jetzt die oberste Priorität. Die Geldleistungen müssen schnell fließen. Dafür haben wir unsere Organisation binnen einer Woche intern umgestellt. Zum einen haben wir die nun besonders geforderten Bereiche personell aufgestockt.

Stadt Rosenheim

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent. Es waren 2710 Männer und Frauen, 25 mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Männer machten rund 58 Prozent der Arbeitslosen in der Stadt Rosenheim aus, Frauen rund 42 Prozent. Im Vergleich zum Monat Februar 2020 sank die Zahl der Arbeitslosen jedoch leicht.

Landkreis Rosenheim

Im Landkreis Rosenheim waren im März 2020 insgesamt 5875 arbeitslos gemeldet. Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen liegt dabei ebenfalls bei rund 58 Prozent zu 42 Prozent. Die Zahlen entsprechen einer Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent. Es waren 243 Menschen weniger als im Vormonat, aber 106 Betroffene mehr als noch im März des Jahres 2019.

Landkreis Traunstein

Aus dem Landkreis Traunstein waren 2788 Menschen im Februar 2020 bei der dortigen Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet. Damit lag die Arbeitslosenquote bei 2,9 Prozent. Im Vormonat hatte sie bei 3,2 Prozent gelegen, im März des Jahres 2019 bei 3,2 Prozent.

Im Hinblick auf mögliche Auswirkungen der Corona-Krise heißt es in einer Pressemitteilung der Arbeitsagentur Traunstein: „Eine Prognose auf die Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Beschäftigung kann heute nicht verlässlich abgegeben werden. Zur Einschätzung der Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt kommt erschwerend die Unsicherheit hinzu, wie lange die Corona-Krise anhält und wie schnell die Betriebe anschließend wieder in ihr normales Geschäft einsteigen können.“

Landkreis Mühldorf

Im Landkreis Mühldorf lag die Arbeitslosenquote mit 3,3 Prozent etwas höher als im benachbarten Landkreis Traunstein. Allerdings hat sie sich auch dort im Vergleich zum Vormonat verbessert. Denn im Februar des Jahres 2020 betrug sie noch 3,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote des selben Monats im Vorjahr, 2029, lag bei 3,2 Prozent. In Mühldorf waren 2150 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet.

Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, konstatiert: „Die rasant ansteigenden Anzeigen für Kurzarbeit ähneln der Entwicklung der Finanzkrise 2008/09. Wie viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer davon betroffen sein werden, können wir erst sagen, wenn alle Berechnungen ausgeführt sind“.

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