Sicher durch unsichere Zeiten

von Redaktion

Auer Packaging in Amerang will unabhängig und autark bleiben – Umsatz auf 100 Millionen Euro gesteigert

Amerang – Konzentration auf den Standort in Deutschland, stabile Lieferketten, langfristige Materialbevorratung: So sichert Auer Packaging in Amerang in global unsicheren Zeiten die Produktion. Der Hersteller für Lager- und Transportverpackungen aus Kunststoff hat früh darauf gesetzt, sich nicht abhängig zu machen – ein Konzept, das sich jetzt in der Corona-Pandemie mit ihren schwerwiegenden wirtschaftlichen Auswirkungen bewährt habe.

Dritte Halle geht
im Juli in Betrieb

Auer Packaging baut bereits seit Jahren seinen Produktionsstandort in Amerang aus – unter anderem durch eine dritte Produktionshalle, die im Laufe des Juli in Betrieb gehen soll. Auf dem 50000 Quadratmeter großen Gelände in Amerang stehen dann drei Produktions- und eine Lagerhalle mit einer Nutzfläche von 6300 Quadratmetern zur Verfügung.

Auch energetisch ist das Unternehmen autark aufgestellt: aufgrund einer eigenen Energieversorgung über PV-Anlagen und Kraftwärmepumpen. „Wir sind auch in Zeiten von Corona in gewohntem Umfang produktions- und lieferfähig. Unsere Materiallager sind gut gefüllt, sodass wir aktuell ohne Nachschub noch sechs Monate uneingeschränkt produzieren und alle Liefertermine einhalten können“, erklärt Robert Auer, Geschäftsführer von Auer Packaging.

Er hat in den 80er-Jahren als Schreinerlehrling seine Leidenschaft für den künstlichen Werkstoff entdeckt. 1985 gründete er in Kraiburg sein Unternehmen, das zuerst ausschließlich für den Gärtnereibedarf produzierte. Produkt Nummer eins: die Staudenbox. Danach folgte die Ausweitung der Produktpalette um Lebensmitteleimer, um erste Industrieboxen und Flaschenkästen.

Seit 2008 expandiert Auer Packaging auch international, konzentriert die Produktion jedoch seit 2014 auf den Technologiepark in Amerang. Hier werden auch Kunststoffbehälter für systemrelevante Branchen in Krisenzeiten wie die Pharma- und Lebensmittelindustrie hergestellt. Vor allem Mehrweg-Stapelbehälter, Schraubdosen und Eimer, die hohen hygienischen Standards gerecht werden und leicht zu desinfizieren sind, werden nach Angaben der Unternehmensleitung verstärkt nachgefragt. Das mittelständische Familienunternehmen produziert mit seinen rund 100 Mitarbeitern (elf Azubis) in drei Fertigungshallen an 33 Spritzgussmaschinen rund 42 Millionen Behälter für feste und flüssige Materialien pro Jahr. Das Kunststoffgranulat bezieht Auer Packaging von Unternehmen der nur wenige Kilometer entfernten Hersteller Basell aus Münchsmünster und Borealis aus Burghausen. Auch die Auer-Mitarbeiter haben kurze Wege bis zu ihrer Arbeitsstätte: Über 80 Prozent kommen aus einem Umkreis von nicht mehr als zehn Kilometern.

In Amerang sind sowohl das Headquarter als auch die Fertigungsanlagen positioniert. Mit dem derzeit im Bau befindlichen vollautomatischen Hochregallager vollzieht Auer einen weiteren Schritt zur Konzentration auf den Standort.

Das Lieferprogramm reicht von Sichtlagerkästen, Regal- und Materialflusskästen (C-Teile) für Regal-Lager über runde oder ovale Container für die Chemie- und Lebensmittelindustrie bis hin zu stapelbaren KLT-Behältern, Großladungsträgern, Eurobehältern, Systemboxen, Schutzkoffern sowie Paletten in diversen Größen und Ausführungen.

2020 soll Status quo gehalten werden

Die Auer Packaging GmbH blickt seit Jahren auf ein konstantes Wachstum zurück. Besonders erfolgreich war das Jahr 2018. Gegenüber 2017 wurde der Umsatz nach Angaben der Unternehmensleitung um 19 auf 100 Millionen Euro gesteigert. Auer geht davon aus, den Umsatz 2020 bei 100 Millionen Euro halten zu können. Zu den Kunden zählen unter anderem Audi, BMW, Mercedes-Benz, Bosch sowie VW.

„Viel selber machen, um flexibel reagieren zu können“

Wir sind auch in Corona-Zeiten in gewohntem Umfang produktions- und lieferfähig.

Robert Auer

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