„Man kann ganz viel schaffen“

von Redaktion

Robert Neumeier: Vom mittelmäßigen Schüler zum erfolgreichen Unternehmer

Polling/Schonstett – Es ist die Geschichte eines Jungen, der schon früh wusste, was er werden will. Eines Jungen, der sein Ziel stets vor Augen hatte. „Es ist mir wichtig, den jungen Leuten zu vermitteln, dass man, auch wenn man „nur“ den Quali hat, mit Ehrgeiz und Durchhaltevermögen erfolgreich durchs Leben gehen kann“, sagt Robert Neumeier. Der ehemalige Pollinger betreibt mit seiner Frau Bettina in Schonstett die Nudelmanufaktur „Pastafino“

Wunschberuf war schon immer Koch

Seine Schulleistungen waren eher durchschnittlich, wie der 38-Jährige selbst sagt, seinen Berufswunsch jedoch verfolgte er mit enormer Zielstrebigkeit. Robert Neumeier wusste schon Jahre bevor er die Schule beendete, was er werden will: Koch. Wichtigster Auslöser war ein Praktikum im Hotel Post in Altötting: „Es war aufregend und spannend, eine Top-Küche und ein super Küchenchef, der seinen drei Lehrlingen jede Menge beibrachte.“

Erfahrungen auf vielen Ebenen

Aber auch der Küchenchef und die Familie Tandler waren überzeugt von ihm und sagten ihm schon am Ende der achten Klasse einen Lehrvertrag zu. Nach seiner Gesellenprüfung bildete sich der Jungkoch weiter, absolvierte eine Weiterbildung zum diätetisch geschulten Koch, widmete sich der Ernährungsphysiologie und machte mit 20 Jahren seinen Ausbilderschein.

Danach sammelte er Erfahrungen im Münchner Hilton und als Jungkoch bei Sternekoch Christian Graf von Walderdorff in Regensburg. Neumeier brachte es bis zum Küchenchef. Mit 24 Jahren folgte eine viermonatige Weiterbildung zum Küchenmeister an der Hotelberufsfachschule Eckert in Regenstauf, bevor er in Wartenberg in einem französisch orientierten Lokal die französische Küche kennenlernte.

Auf die französische folgte die italienische Küche. Robert Neumeier trat als Küchenchef in den Dienst einer Trattoria in Amerang. Ein Lokal mit echter italienischer Küche, mit klassischen Antipasti, Pasta, frischem Fisch und Fleisch.

Damit kam er auf den Geschmack: Warum nicht selbst die Teigwaren herstellen? Eines Tages marschierte er in einen Feinkostladen, um den Betreiber von der Qualität seiner selbst gemachten Pasta zu überzeugen. Mit Erfolg. Schon bald hatte der damals 26-Jährige in seiner Selbstständigkeit als Pastaproduzent auch andere überzeugt.

Seine erste Produktionsstätte eröffnete er 2008 in Trostberg, wo ihm sein Vater half, der in der Lebensmittelbranche tätig war. Zu dieser Zeit war Robert Neumeier bereits mit seiner heutigen Ehefrau Bettina liiert, die Erfahrung aus der Gastronomie mitbrachte. Ein perfektes Team, das expandierte und schließlich nach Zillham bei Schonstett umsiedelte, um mehr Platz für „Pastafino“ zu haben.

Mehr Zeit für
die Familie haben

„Zeit haben für die Familie, für meine Frau und meine beiden Kinder“, das schätzt Neumeier an seiner Selbstständigkeit im Vergleich zur Zeit als Küchenchef am meisten. Nicht dass er jetzt weniger arbeiten würde, die Zeiten machen den Unterschied: „Als Koch oder Küchenchef musst du in der Regel dann zur Arbeit, wenn die Kinder zu Hause sind.“

Neumeier ist zufrieden mit dem, was er mit seiner Frau und Familie geschaffen hat, aber: „Von nix kommt nix und ohne Begeisterung geht gar nix. Man braucht Ehrgeiz und Zielstrebigkeit, darf sich nicht vom Ziel abbringen lassen – dann kann man ganz viel schaffen.“

Zehn Tipps für Existenzgründer

In jedem Jahr machen sich nach Angaben der Handwerkskammern 350000 Menschen selbstständig. Um den Start zu erleichtern, hat die Handwerkskammer zehn Regeln für eine erfolgreiche Existenz- und Firmen-Gründung herausgegeben.

1. Exakte Planung mit Erstellung eines Finanzplans, Wahl der richtigen Rechtsform für den Betrieb.

2. Beratung durch Experten –

Laut Bundeswirtschaftsministerium sollten sich Existenzgründer vor, während und auch noch nach der Gründung ihres Unternehmens regelmäßigen Rat einholen.

3. Weiterbildung und Qualifizierung zur Führung eines Betriebs.

4. Businessplan erstellen: Welche Dienstleistungen und Produkte biete ich an?

Gibt es für diese Produkte und Dienstleistungen einen Markt? Wie groß ist die Konkurrenz? Kann ich preisgünstiger sein als die Konkurrenz? Wie viele Mitarbeiter brauche ich? Wie könnte die Entwicklung der Branche aussehen? Welche Werbemittel? Welcher Standort?

5. Die Rechtsform des Unternehmens wählen.

6. Private Absicherung durch Versicherungen.

7. Absicherung des eigenen Unternehmens.

8. Liquidität sichern, um genügend Geld in der Kasse zu haben.

9. Steuern klären und Beratung suchen. 10. Formalitäten nicht vergessen: Anmeldungen von Firmen, Mitarbeitern und der eigenen Selbstständigkeit.

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