Rosenheim – Die Commerzbank hat sich nach eigenen Angaben in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich behauptet. „Obwohl die erste Jahreshälfte 2020 von der Corona-Pandemie und ihren negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft geprägt war, haben wir unseren Wachstumskurs in Rosenheim fortgesetzt. In den ersten sechs Monaten konnten wir netto 240 neue Kunden gewinnen“, sagt Enrico Kusch, Filialdirektor der Commerzbank Rosenheim. „Wir betreuen jetzt in Rosenheim 12485 Privat- und Unternehmerkunden.“
Einen Großteil der neuen Kunden gewann die Commerzbank über digitale Kanäle. „Das Kundenverhalten hat sich in der Corona-Krise stark verändert. Jeder dritte Kunde nutzt die digitalen Kanäle nun intensiver als vorher“, so Kusch. Das gelte insbesondere für das Mobile Banking: „Viele Kunden wissen jetzt, wie bequem sich alltägliche Bankgeschäfte mit dem Smartphone erledigen lassen.“ Deutschland-weit hat die Banking-App aktuell über 1,5 Millionen aktive Nutzer. Das sind so viele wie nie zuvor. In Rosenheim stieg die Zahl der Nutzer seit Jahresbeginn um 14 Prozent. Gleichzeitig baut die Commerzbank die Leistung ihrer Banking-App weiter aus: Ab sofort können Nutzer auch mobil Wertpapiere kaufen und verkaufen.
Auch im Firmenkundengeschäft hat die Corona-Krise die Digitalisierung nach Angaben der Commerzbank weiter vorangetrieben: „Der Bedarf nach elektronischer Zahlungsabwicklung ist eindeutig gestiegen, so beim Thema eRechnung“, sagt Hansjörg Bürk, Direktor Firmenkunden der Commerzbank Rosenheim und München-Süd.
Seit Anfang 2020 kooperiert die Commerzbank mit dem E-Invoicing-Fintech crossinx. Zusammen mit crossinx bietet die Bank Lösungen rund um den elektronischen Austausch von Bestell- und Rechnungsinformationen an. Damit können die Prozesskosten von Unternehmen um bis zu 80 Prozent im Vergleich zu klassischen papierbasierten Rechnungsabläufen gesenkt werden.
„Das Kundenverhalten bestätigt unsere ‚Mobile First‘-Strategie“, sagt Bürk. „Gleichzeitig haben wir gerade in der Krise gesehen, wie wichtig individuelle Beratung bei komplexen Finanzthemen ist.“ Vor allem Unternehmen hatten einen hohen Beratungs- und Kreditbedarf. Insgesamt hat die Commerzbank seit Mitte März bundesweit rund 21000 Finanzierungsanfragen von Firmen- und Unternehmerkunden erhalten und über zehn Milliarden Euro Kredite ausgezahlt. Mehr als die Hälfte davon betrafen KfW-Programme. „Unsere Berater in der Region Rosenheim waren aber nicht nur bei Corona-Hilfen stark gefragt, sondern auch im klassischen Kreditgeschäft. Hier ist die Nachfrage markant gestiegen“, so Bürk weiter. Darüber hinaus unterstützt die Commerzbank ihre Kunden mit Stundungen und Tilgungsaussetzungen. Bis Ende Juni sind bisher bundesweit mehr als 33000 Kredite gestundet.
Neue Investitionen und die Finanzierung von Immobilienvorhaben spielten trotz Corona auch im ersten Halbjahr eine große Rolle. „Viele Kunden haben die niedrigen Zinsen genutzt, um über einen Ratenkredit beispielsweise kleinere Renovierungsarbeiten zu finanzieren oder Möbel zu kaufen“, sagt Commerzbank-Privatkundenchef Kusch. „In Rosenheim wurden Ratenkredite in Höhe von 1,45 Millionen Euro vergeben. Das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit wuchs der Bestand an Ratenkrediten auf 4,6 Millionen Euro.“
Wertpapiersparpläne
besonders beliebt
Bei der Geldanlage suchten viele Anleger angesichts der zwischenzeitlich stark gefallenen Aktienkurse die persönliche Beratung. „Viele Kunden sind unserem Rat gefolgt und haben Panikverkäufe vermieden. Oft haben Kunden die niedrigeren Kurse genutzt, um Wertpapiere zu kaufen“, unterstreicht Kusch. Besonders beliebt waren Wertpapiersparpläne: Ihre Anzahl stieg in Rosenheim um 15 Prozent.