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Es werde Licht: Arri AG zieht ins Inntal

von Redaktion

Filmtechnikunternehmen baut neben Stephanskirchen zweiten Standort auf

Brannenburg – Die Arri AG kehrt ins Inntal zurück. Das weltweit tätige Filmtechnikunternehmen, 1917 von August Arnold und Robert Richter in München gegründet und bis heute ein Familienunternehmen, hat damit einen zweiten Standort im Landkreis Rosenheim. In Stephanskirchen sind Arri Lighting, die Beleuchtungssparte des Unternehmens, sowie die Arri Gießtechnik daheim.

Einzug beginnt
schon ab Oktober

Voraussichtlich ab Oktober übernimmt Arri das Bürogebäude mit mehr als 3300 Quadratmetern Nutzfläche, die über 5000 Quadratmeter große Logistikhalle und das Parkhaus mit mehr als 140 Pkw-Stellplätzen im Ortsteil Sägmühle. Über den Kaufpreis wurde laut Rupert Voß, Geschäftsführer der InnZeit GmbH und Verkäufer des Geländes, Stillschweigen vereinbart.

Oscars für technische
Errungenschaften

Der Kaufpreis interessiert Bürgermeister Matthias Jokisch weniger. Er kennt Arri schon aus seiner beruflichen Zeit in Stephanskirchen und freut sich darüber, „dass eine alteingesessene Firma bei uns einen neuen Standort gefunden hat“. Zumal das ja auch wieder Arbeitsplätze in die Gemeinde bringe.

Die Arri AG ist weltweit anerkannt als Entwickler und Hersteller von Kamera- und Lichtsystemen für die Film- und Fernsehindustrie. Sie wurde nach eigenen Angaben von der amerikanischen Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit 19 technischen Oscars ausgezeichnet.

Die aus den Geschäftsbereichen Kamerasysteme, Beleuchtung, Media/(Post)Produktion und Verleih bestehende Arri-Gruppe wurde 1917 in München gegründet, wo sich noch heute der Hauptsitz befindet. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 1400 Mitarbeiter in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Der Jahresumsatz der Arri-Gruppe liegt nach Firmenangaben zwischen 400 und 500 Millionen Euro.

Gut ausgebildete Mitarbeiter sowie modernste Produktionstechnik ermöglichten es dem Unternehmen, an seinen traditionellen Standorten zu produzieren und die Produkte in Deutschland herzustellen. Was genau aus dem Bereich Lichttechnik in Brannenburg produziert werden soll, ist laut Unternehmenssprecher Heiko Meyer noch offen. Deswegen könne das Unternehmen auch noch keine genaue Aussage über die Zahl der Arbeitsplätze, die in Brannenburg entstehen, geben. 50 werden es ungefähr sein. „Das Quartier verfügt über erstklassige infrastrukturelle Voraussetzungen, gerade für Unternehmen und deren Beschäftigte“, erklärt Voß.

Das Inntal ist Arri nicht nur wegen der Nähe zum Firmensitz in Stephanskirchen nicht fremd. Bereits in den 40er- und 50er-Jahren fand in Schwarzlack vorübergehend die Produktion statt. Der neue Standort ist 20 Kilometer vom Arri-Lighting-Werk in Stephanskirchen entfernt. Etwa 30 Mitarbeiter zögen nun um nach Brannenburg, so Meyer. Dazu kämen 20 Mitarbeiter aus dem Versandlager in Prutting, das aufgelöst werde.

Der Gebäudekomplex in Brannenburg soll als zusätzlicher Standort für das Licht-Geschäft dienen. „Der Geschäftsbereich Lichttechnik hat sich zu einer wichtigen Säule von Arri entwickelt, die wir mit dieser Investition weiter ausbauen wollen“, so Arri-Vorstand Markus Zeiler in einer Presseerklärung. Deswegen gehe er davon aus, dass zwar in den nächsten Monaten keine neuen Arbeitsplätze geschaffen würden, aber dank der sehr positiven Entwicklung des Bereichs Lichttechnik bei Arri damit zu rechnen sei, dass es zukünftig einen Zuwachs bei den Jobs geben werde.

„Sowohl in den Bereichen Produktion und Logistik, aber auch bei Fachkräften und Entwicklungsingenieuren gab und wird es immer wieder Bedarf geben“, so der Vorstand. „Wir freuen uns sehr über die für uns ideale Liegenschaft in Brannenburg. Damit schließt sich der Kreis“, betont Markus Zeiler.

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