Jeden Tag ein Stück Brückner in der Hand

von Redaktion

Weltmarktführer für Folienstreckmaschinen aus Siegsdorf feiert 60-jähriges Bestehen

Siegsdorf – Handy, Batterien, Medizinprodukte oder Chipstüten: Die Chancen stehen gut, mindestens einmal am Tag ein Produkt in den Händen zu halten, das auf einer Anlage der Brückner Maschinenbau aus Siegsdorf hergestellt worden ist. Vor 60 Jahren begann der Aufstieg des Unternehmens, das heute der global führende Anbieter von Anlagen und Maschinen zur Herstellung verstreckter Kunststofffolien ist.

Grundstein in Tittmoning gelegt

Firmengründer Gernot Brückner, der weiterhin aktiv am Unternehmensgeschehen teilnimmt, legte 1960 den Grundstein mit der „Brückner-Trockenbau Inhaber Gernot Brückner, Tittmoning“. Ursprünglich als Zulieferbetrieb für Textilmaschinen gegründet, war der Fokus schnell auf die Entwicklung von Anlagen und Maschinen für die Folienproduktion gelegt. Ein weltweiter Wachstumsmarkt. 1969 erfolgte die Umsiedlung der Brückner Maschinenbau auf die grüne Wiese nach Siegsdorf.

Die riesigen, mehr als 150 Meter langen Anlagen des Unternehmens garantieren internationalen Folienher-stellern eine hocheffiziente und zuverlässige Produkti-on verschiedenster Folientypen. Diese können als hochwertiges Verpackungsmaterial und in technischen Anwendungsbereichen eingesetzt werden.

Anlagen sind weltweit im Einsatz

Derzeit sind weltweit gut 800 Folienproduktionsanlagen von Brückner Maschinenbau im Einsatz. Zukunftsthemen bei der technologischen Weiterentwicklung sind unter anderem neue Folientypen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft oder auch für die Elektromobilität sowie Nachhaltigkeit in der Folienherstellung und intelligente Verpackungen. Dazu kommt die Entwicklung von Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen oder Altpapier.

Im hart umkämpften Markt für Folien-Streckanlagen zählt nicht zuletzt der technologische Vorsprung. Aus diesem Grund arbeitet Brückner in seinem bereits 1998 eingeweihten Technologiezentrum am Standort Siegsdorf in Forschungs- und Entwicklungsprojekten gemeinsam mit Rohstoffherstellern, Folienproduzenten und Weiterverarbeitern an der Basisentwicklung von Folientechnologien. Mit Weltneuheiten wie der Simultan-Reckanlagen mit Linearmotorantrieb, der ersten Anlage mit zehn Metern Produktionsbreite oder mit Produktionsgeschwindigkeiten von über 600 Metern pro Minute konnte Brückner Maschinenbau immer wieder Maßstäbe setzen. Die Möglichkeit, hier die verschiedensten Folientypen in allen bekannten Streckverfahren herzustellen, ist weltweit einmalig.

Aktuell umfasst das Leistungsspektrum von Brückner Maschinenbau neben Planung, Bau und Inbetriebnahme von Folien-Produktionsanlagen auch die Realisierung komplexer Industrieprojekte sowie sämtliche verfahrens- und maschinentechnischen Entwicklungen zur Folienherstellung. Zum Dienstleistungsangebot gehören darüber hinaus auch die Beratung in der Projektanbahnung, Machbarkeitsstudien und Finanzierungs-lösungen sowie das Wartungs- und Modernisierungsmanagement bestehender Anlagen.

Dem konsequenten Ausbau der Technologieführer-schaft folgte zwischen 2001 und 2011 der strategische Ausbau bzw. die Definition neuer Service-, Dienstleis-tungs- und Geschäftsbereiche. Die so entstandene Brückner-Gruppe verbreiterte mit dem Erwerb der Kiefel GmbH aus Freilassing, ein führender Hersteller von Maschinen zur Kunststoffverarbeitung, und der Packsys Global AG aus der Schweiz, die weltweit als Hersteller modernster Verpackungsmaschinen gefragt ist, sein Anlagen-Portfolio. Mit der Brückner Servtec am Standort Siegsdorf bot die Gruppe ergänzend Folienherstellern weitreichende Services zur Unterstützung.

2600 Mitarbeiter,
23 Standorte

In den vergangenen 17 Jahren ist so aus Brückner Maschinenbau eine veritable Unternehmensgruppe mit mittlerweile gut 2600 Mitarbeitern an 23 Standorten in 14 Ländern und einem Umsatz von zuletzt rund 700 Millionen Euro geworden. Dr. Axel von Wiedersperg, Geschäftsführer der Brückner Group GmbH, der strategischen Managementholding: „In der Brückner-Gruppe sind Weltmarkt- und Technologieführer der Kunststoff- und Verpackungsindustrie zu einer schlagkräftigen internationalen Unternehmensgruppe vereint. Das Schöne ist, dass sich unsere Gruppe nach wie vor im alleinigen Familienbesitz befindet, was die Unternehmenskultur entscheidend prägt. Als Familienunternehmen ist Brückner nicht an kurzfristigem Umsatz interessiert, sondern an langfristigen Beziehungen zu Kunden, Partnern und vor allem auch zu unseren Mitarbeitern“.

Trotz Corona: Geschäfte laufen gut

Selbst in Zeiten von Corona laufen die Geschäfte gut, glaubt man dem kaufmännischen Geschäftsführer Stefan Neumann: „Auch in diesen virtuellen Zeiten gelingt es uns gut, mit Kunden in der ganzen Welt über Telefon- und Videokonferenzen Verträge zu verhandeln und abzuschließen. Hohe Hygienestandards lassen weltweit die Nachfrage nach Kunststoffverpackungen steigen. Nur müssten die Reisebeschränkungen in einem vernünftigen Rahmen gelockert werden. Denn irgendwann müssen wir unsere Anlagen bei Kunden in aller Welt auch aufbauen, in Betrieb nehmen und warten.“

Folien für fast alle Lebensbereiche

Ohne Kunststofffolien wäre die heutige Warenwelt gar nicht vorstellbar. Kartoffelchips, Nudeln, Kaffee, geriebener Käse, Medizinprodukte, Flüssigwaschmittel, Tesafilm oder Schokoriegel sind nur einige Beispiele, für deren Verpackung Folien zum Einsatz kommen, die auf Anlagen von Brückner produziert worden sind. Durch den speziellen Prozess der mono- und biaxialen Verstreckung erhalten die Folien eine Reihe hochwertiger Eigenschaften: Glanz, Transparenz sowie Reiß-, Kratz- und Durchstoßfestigkeit. Dazu kommt der Schutz vor Feuchtigkeit, Sauerstoff, Aromen, Hitze und Kälte sowie Fetten und Ölen. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Anlagen für die Produktion von Folien, die beispielsweise bei Flachbildschirmen und Displays, Solar-Modulen oder Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt werden. eff

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