Vergrößerung „dringend notwendig“

von Redaktion

„Wolfram Industrie“ erweitert Produktionskapazitäten und expandiert in Nußdorf und Dachau wegen steigender Nachfrage

Nußdorf – Nach einer mehrjährigen Suche nach einem geeigneten Standort haben im Herbst in Nußdorf (Chiemgau) die Bauarbeiten für den neuen Firmensitz der Gesellschaft für „Wolfram Industrie mbH“ begonnen. Der Neubau ist mit einer Nutzfläche von 7000 Quadratmetern geplant und bietet etwa 40 Prozent mehr Platz als die derzeitige Unternehmenszentrale in Traunstein.

Die Vergrößerung sei „dringend notwendig“ gewesen, teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Die Nachfrage in allen Geschäftsbereichen – insbesondere im Elektrodengeschäft – würde steigen. Parallel dazu laufen seit Oktober auch die Arbeiten für den Ausbau des Schwesterunternehmens „Bayerische Metallwerke GmbH“ in Dachau. Die Gesamtinvestitionssumme belaufe sich auf etwa 20 Millionen Euro.

Standortsuche läuft
seit einigen Jahren

„Bedingt durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Produkte, die gestiegene Nachfrage nach WIG-Elektroden Made in Germany und den Ausbau unserer Leistungen im Kundenservice hatten wir in den vergangenen Jahren ein stetiges Wachstum zu verzeichnen“, berichtet die geschäftsführende Gesellschafterin Marion Freifrau von Cetto. „Daraus resultierte natürlich auch erhöhter Platzbedarf für Produktion und Administration an unseren Standorten in Traunstein und Dachau.“

In Traunstein habe die Gesellschaft für „Wolfram Industrie mbH“ bereits seit mehreren Jahren nach einem geeigneten Gelände für den Neubau gesucht. Fündig sei man letzten Endes in Nußdorf, fünf Kilometer vom jetzigen Standort entfernt, geworden. Das neue Gebäude soll nun mit einer Nutzfläche von 7000 Quadratmetern, aufgeteilt in 6500 Quadratmeter Produktionsbereich und 500 Quadratmeter Bürofläche, fast 200 Quadratmeter größer als der Bestandsbau, realisiert werden. „Für den Maschinenpark planen wir einerseits mit unseren Bestandsanlagen, bei denen es sich teilweise um Sonderanfertigungen handelt, die in der Art und Weise nicht mehr hergestellt werden“, erläutert Sebastian von Cetto, Geschäftsführer der „Wolfram Industrie GmbH“ und Produktionsleiter am Standort Dachau. „Andererseits investieren wir auch in neue High-End-Maschinen, um die hohe Qualität unserer kundenspezifisch konfektionierten Produkte weiter zu steigern.“ Die Fertigstellung sei für das Frühjahr 2023 geplant.

Viele Neukunden
zu verzeichnen

Beim Schwesterunternehmen am Standort Dachau sollen die neuen Produktionsflächen im Juli 2021 bezugsfertig sein. „Wir konnten in den vergangenen Jahren unsere Position als Produzent von Qualitätselektroden kontinuierlich ausbauen und durch unser Servicekonzept viele Neukunden gewinnen. Um den Kundenanforderungen auch weiterhin gerecht zu werden und das Unternehmen für die Zukunft gut aufzustellen, war es notwendig, in beide Standorte zu investieren“, resümiert Sebastian von Cetto.

Die Historie von „Wolfram Industrie mbH“

Im Jahr 1911 ursprünglich als Wolfram Drahtfabrik GmbH zur Herstellung und Verarbeitung von Wolfram und Molybdän vom Großvater der heutigen geschäftsführenden Gesellschafterin Marion Freifrau von Cetto in Berlin gegründet, firmierte das Unternehmen 1928 in die Gesellschaft für Wolfram Industrie mbH um. 1943 wurde der Firmensitz nach Traunstein verlagert, wo Mitte der 50er-Jahre weitere Produktionsgebäude errichtet wurden. Nach dem Tod der Gesellschafterin Helga Freifrau von Cetto übernahm 1974 ihre Tochter Marion Freifrau von Cetto als Eigentümerin die Leitung des Unternehmens. 1991 erwarb die Gesellschaft für Wolfram Industrie mbH den Konkurrenten Bayerische Metallwerke GmbH in Dachau, der bereits seit 1926 auf dem Markt aktiv war, und erweiterte so seine Produktpalette. Beide Unternehmen produzieren ausschließlich in Deutschland. Am Standort Dachau sind aktuell 57, in Traunstein derzeit 63 Mitarbeiter beschäftigt. Im August 2018 eröffnete das Unternehmen mit der Wolfram Industrie GmbH einen weiteren Standort im schweizerischen Winterthur.

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